Die Wirkungsweise der Akkommodation, die hier folgend dargestellt wird, wurde von Hermann von Helmholtz, einem Universalgelehrten, ersonnen und 1855 niedergeschrieben in seinem Werk „Ueber die Accommodation des Auges“. Sie ist zum Großteil wissenschaftlich bewiesen. Wesentliche Innovation und Erkenntnis bei Helmhotz ist der Aspekt, dass die Linse biegsam ist und die Sehschärfe durch Verformung der Linse angepasst wird.
Was versteht man unter Akkommodation?
Akkommodation bezeichnet die Fähigkeit des Auges, die Sehschärfe aktiv an verschiedene Entfernungen anpassen zu können. Damit ist das menschliche Auge in der Lage, sowohl weiter entfernte Dinge scharf sehen zu können als auch Dinge, die in der Nähe sind.
Wäre der optische Apparat des Auges, bestehend aus Hornhaut, Kammerwasser, Linse und Glaskörper, komplett statisch wie ein Vergrößerungsglas, könnte man immer nur in einer festgelegten Entfernung scharf sehen. Mit der Akkommodation (aus dem lateinischen: accommodare bedeutet „anpassen“) hat sich dafür im Laufe der Evolution ein Mechanismus ausgebildet, der genau diese dynamische Anpassung ermöglicht.
Wie funktioniert Akkommodation?
Die Akkommodation basiert darauf, dass die Linse im menschlichen Auge elastisch ist und ihre Form verändern kann. Ausschlaggebend für das scharfe Sehen ist, dass Lichtstrahlen gebündelt und so auf einem möglichst kleinen Punkt auf der Netzhaut abgebildet werden. Durch Muskelkraft wird die Linse dabei entweder gestreckt oder gestaucht, sodass sie mal tiefer und mal flacher sein kann. Durch diese Vorgänge wird das Licht unterschiedlich gebrochen.
Akkommodation des Auges einfach erklärt
Die Augenlinse ist an ihren Rändern über sog. Zonulafasern an den Ziliarmuskel angehängt. Über diesen Muskel kann die Linse ihre Form verändern:
Die Augenlinse ist ein mit einer durchsichtigen Flüssigkeit gefüllter Körper. Im Normalzustand ist die Linse kugelförmig. Im Auge selbst wird die elastische Linse jedoch durch Druck, der vom Kammerwasser und Glaskörper auf sie wirkt, in die Länge gepresst. Kammerwasser und Glaskörper drücken somit die Linse in eine abgeflachte Form wobei jedoch das eigentliche Bestreben der Linse dahin geht, sich kugelförmig auszudehnen.
Fernakkommodation einfach erklärt
Der ringförmige Zilliarmuskel, der über die Zonulafasern an der Linse befestigt ist, befindet sich auf der vorderen Innenseite. Im entspannten Zustand wirkt der Ziliarmuskel mit einer räumlichen Ausdehnung auf den Innendruck des Auges. Die Linse ist im entspannten Zustand flach. So kann man in der Entfernung scharf sehen.
Dieser Vorgang wird Fernakkommodation genannt.
Nahakkommodation einfach erklärt
Spannt sich der Ziliarmuskel jedoch an, verliert er an Volumen, wodurch sich der Glaskörper ausdehnen kann und der Augeninnendruck sinkt. Dadurch kann sich die Augenlinse in Richtung einer kugelförmigen Gestalt ausdehnen und wird stärker gewölbt.
Hierbei spricht man von Nahakkommodation, da man nahegelegene Gegenstände so sehen kann.