Verhältnis der Besatzungszonen
- Seit Ende des 2. Weltkriegs bewegen sich die westlichen und die sowjetische Besatzungszone auseinander, was 1949 zur Gründung der beiden deutschen Staaten führt
- Grund für die deutliche Verschlechterung der Beziehungen zwischen den Zonen ist der beginnende Kalte Krieg zwischen USA und UdSSR
- -> Das Verhältnis der jungen Staaten ist also durch die Zeit der Besatzungszonen „vorbelastet“
Vergleich der jungen Staaten in den 50er-Jahren
- Die DDR unterliegt der BRD bei allen Kriterien wie „Lebensqualität“, „Zufriedenheit der Bevölkerung“ und „wirtschaftliche Leistung“
- -> Als Reaktion auf dieses Missverhältnis versuchten viele DDR-Bürger im Westen zu arbeiten oder sogar dorthin auszuwandern.
- So arbeiteten ca. 53000 DDR-Bürger in West-Berlin. Diese wurden in der DDR als mitschuldig für die wirtschaftliche Krise gemacht
- -> Bereits hier ist gut erkennbar, dass auch immer das wirtschaftliche Ungleichgewicht insbesondere auf Seiten der SED-Propaganda zur Feindschaft gegenüber der BRD führte.
- Auch drohte die DDR regelrecht „auszubluten“, insbesondere gut qualifizierte junge Menschen emigrierten in die BRD.
- -> Durch die Auswanderung musste die DDR um ihr Bestehen fürchten, was zu einer Verschlechterung des Verhältnisses zur BRD führte
- -> Grundsätzlich existierten diese Konflikte aber nur auf der politischen Ebene und nicht in der breiten Bevölkerung
Jahre der Entspannungspolitik 1970-1989
Während den 70ern und 80ern versuchte die BRD weiterhin mit ihrer Entspannungs- und Kooperationspolitik sich der DDR anzunähern, die mit einer Abgrenzung zur Formierung einer eigenen Identität reagierte. So wurden wichtige Verhandlungen geführt, Verträge geschlossen und die gegenseitige Anerkennung bestehender Grenzen erreicht. Allerdings gab es einige Einschnitte in der Beziehung durch Krisen und Konflikte.
DDR und BRD nähern sich an:
- 1970 Erfurter Gipfeltreffen, erstes deutsch-deutsches Treffen auf Ebene der Regierungschefs (Brandt und Stoph); Ostverträge der BRD, sollen eine „Normalisierung“ der Verhältnisse zur DDR erreichen
- 1971 „Berlin-Abkommen“ der vier Besatzungsmächte, klärt Grundlegendes des geteilten Staates; Transitabkommen, regelt den Reise- und Warenverkehr zwischen BRD und DDR
- 1972 Grundlagenvertrag, BRD erkennt Souveränität und Grenzen der DDR an
- 1974 Guillaume-Affäre; DDR gibt Ziel der Wiedervereinigung auf und streicht sämtliche Hinweise darauf aus der Verfassung.
- 1975 Die internationale Aufrüstung findet im Nato-Doppelbeschluss und der sowjetischen Besetzung von Afghanistan ihre Höhepunkte und zieht eine Belastung der innerdeutschen Beziehungen nach sich.
- 1978 Spiegelveröffentlichung des Manifests des Bundes Demokratischer Kommunisten Deutschlands, hat ebenfalls eine Störung der innerdeutschen Beziehungen zur Folge
- 1983 Bürgschaft der BRD für zwei Kredite über insgesamt zwei Mrd. D-Mark, um Stabilität der DDR zu bewahren. Im Gegenzug baut die DDR die Selbstschussanlagen an der innerdeutschen Grenze ab und erleichtert Westdeutschen die Reise in die DDR.
Mauerfall und Wiedervereinigung 1989/90
Die Mauer fiel am 9. November 1989. Wieso fiel die Mauer (nur bezogen auf die jüngsten Ereignisse)?
Massendemonstrationen -> Druck auf die Regierung -> neue Reisegesetzte -> Zeitdruck -> Schabowski (SED-Pressemitglied) war uninformiert -> falsche Aussage -> Missverständnis zwischen Regierung und Volk -> MAUERFALL
Ablauf der Wiedervereinigung zwischen DDR und BRD:
- 19.11.1989 Modrow erklärt in Interviews, eine Wiedervereinigung Deutschlands stehe nicht zur Diskussion.
- 28.11.1989 Bundeskanzler Helmut Kohl legt dem Bundestag einen Stufenplan zur Deutschlandpolitik vor. Sein Endziel ist die staatliche Einheit Deutschlands.
- 24.12.1989 Bundesbürger und Westberliner dürfen ohne Visum und Zwangsumtausch in die DDR und nach Ostberlin.
- 18.03.1990 Erste freie Wahl zur Volkskammer in der DDR. Stärkste Partei wird die CDU, an zweiter steht die SPD und an dritter die PDS.
- 19.04.1990 Lothar de Maizière gibt seine Regierungserklärung ab. Als Ziel nennt er die rasche Herstellung der Einheit über einen vertraglich zu vereinbarenden Weg gemäß Artikel 23 GG (Grundgesetz).
- 12.09.1990 Die Außenminister der vier Siegermächte und der beiden deutschen Staaten unterzeichnen in Moskau den Zwei-plus-vier-Vertrag. Nach seiner Ratifizierung erlöschen alle Rechte der vier Mächte in Bezug auf Deutschland volle Souveränität Deutschlands
- 02.10.1990 Um Mitternacht wird vor dem Reichstag in Berlin feierlich die deutsche Flagge gehisst.
- 03.10.1990 Mit Anbruch des 3. Oktober 1990 ist die Teilung Deutschlands beendet. Überall finden Volksfeste statt. Der 3. Oktober wird Nationalfeiertag.