Hans Bernhard Kaufmann (geb. 1926)
Krisenjahre 1966-1968
- RU stand vor einer existenziellen Krise, die mit dem Kulturwandel zusammenhing -> Abmeldekrise
- Studentenproteste, die weit über Deutschland hinausgingen (Proteste gegen den Vietnamkrieg, Besetzung der Universität in Rom, Schließung der Universität in Barcelona)
- in Deutschland wurde der Student Benno Ohnesorg erschossen und SPD-Bürgermeister Heinrich Albertz musste zurücktreten (vor kurzem kam heraus, dass der westdeutsche Polizist, der Ohnesorge erschossen hat, Stasi-Spion gewesen ist)
- infolgedessen begann die Zeit, die heute als Studentenbewegung/ -revolte bekannt ist -> politische Veränderungen werden gefordert
- Gedanke der „repressiven Toleranz“ (bürgerliche Demokratie unterdrückt so, dass es die Bürger nicht merken) inspirierte Studentenproteste
- 1968 wurde wieder die „Deutsche Kommunistische Partei“ gegründet
- Studenten forderten „herrschaftsfreie Räume“ ohne Professoren
- Begriff der Emanzipation kommt auf
- Schülerverbände forderten „Informations- und Diskussionsunterricht auf überkonfessioneller Basis“, da der damalige RU zu konfessionsgebunden gewesen ist -> Freiwilligkeit des RUs müsse herausgestellt werden
- „Curriculum-Diskussion“ kam auf -> Neubestimmung der Ziele und Inhalte -> „Bildung als Vorgang, in subjektiver Bedeutung, ist Ausstattung zum Verhalten in der Welt.“ (ROBINSOHN 1973, 132) -> Forderungen der Legitimation, Aktualisierung und Präzisierung (aus: Schröder, Hartwig: Didaktisches Wörterbuch, Oldenburg Wissenschaftsverlag, Oldenburg 2001.)
- um 1970 konnte man von einem Paradigmenwechsel der Religionspädagogik sprechen, den Kaufmann erkannt und weitergeführt hat: idealistisch-geisteswissenschaftlich -> empirisch-behavioristisch und sozialwissenschaftlich-gesellschaftbezogen