Max Ernst, der 1891 als Sohn eines Amateurmalers zur Welt kommt, interessiert sich schon früh für Kunst, gewinnt die Techniken Frottage, Grattage, Decalcomanie und Collage für sich und stellt 1919 erste Collagen her, die 1929 in Collageromanen gipfeln.
Max Ernst
Damit versucht Ernst die für ihn normal denkende und handelnde Gesellschaft „ad absurdum“ zu führen und zu verunsichern. Angeregt durch Pablo Picasso und George Braques, die schon vor Ernst alltägliche Gegenstände collageartig auf Leinwände klebten, beginnt dieser 1919 Teile aus Illustrierten, Holzschnitten, medizinischen und naturwissenschaftlichen Magazinen auszuschneiden und sie dann geschickt zusammenzufügen. Wie auch bei „Oedipe 25“ versucht Ernst sichtbare Klebestellen zu vermeiden und somit alles Mögliche original, bzw. echt wirken zu lassen. Diesen Effekt erzielt er durch Abfotografieren der fertigen Collage und nachträgliches Übermalen. Somit stellt er auch die Bedeutung des Originals in der Kunst in Frage.
Politisch-ideologische Zwecke verfolgte Ernst nie, er klagte über die Intellektuellen, bei denen alles eine Aussage, einen Zweck oder eine höhere Bedeutung haben musste.
Ernst wollte die stur denkende Gesellschaft aufrütteln, indem er Collagen produzierte, die auf den ersten Blick surreal wirkten und unklar waren, auf den zweiten Blick allerdings Parallelen zur Realität aufwiesen und zum Nachdenken über allgemein gültige Konventionen und Denkmuster anregten.