Beratungsmethoden: Wichtige Methoden für ein Beratungsgespräch

Allgemeine Einstellung

1. Echtheit / Selbstkongruenz

  • Berater soll keine unechte Fassade aufbauen
  • kein Therapeutengehabe
  • offen für alles sein was er am Ratsuchenden wahrnimmt
  •  Berater soll dem Gegenüber nicht permanent seine Gefühle u. Eindrücke mitteilen

2. Akzeptanz/ Wertschätzung

  • dem Ratsuchenden positiv gegenüber treten
  •  respektvolle Haltung
  • trotz Akzeptanz muss Berater das Verhalten/ Gefühle des Ratsuchenden nicht grundsätzlich gutheißen

3. Einfühlendes Verstehen/ Empathie

  • Berater bemüht sich, die Dinge aus der Sicht des Ratsuchenden zu erfassen, sich in dessen Gefühle hineinzuversetzen
  • nötige Distanz wahren, um kritische Impulse geben zu können

4. Freiwilligkeit/ Partnerschaft

  • Beratung kann nicht verordnet werden, Ratsuchende kommt weil er/ sie es will => Lösungen werden nicht aufgedrängt und es finden keine Überredungen statt
  • Berater soll eine Unterstützung bei der Suche nach der Lösung (für Problem) sein, nicht die Lösung vorgeben

Beratungsmethoden

1. Selbstüberprüfung

  • Bewusstmachen des eigenen Gefühls, der Einstellung, der Zeitvorgabe und den praktischen Möglichkeiten
  • Bewusstsein darüber, dass man nicht jedes Problem lösen kann
  • Offenheit zur Kooperation mit professionellen Berater/innen

2. Kontext – Kontrakt – Kontakt/ Die drei K’s

  • nötigen Kontext schaffen (Raum/Zeit/Situationsdefinition)
  • Grenzen des Kontexts beachten
  • Kontrakt: Festlegen von Anzahl/Länge der Treffen, Teilnehmer/innen
  • Kontakt: Blickkontakt, offene Körperhaltung, Zuhören und Geduld -> „inneren Draht“ zueinander ermöglichen

3. Aktives Zuhören

  • Konzentration
  •  Zuwenden zum Gegenüber
  • Signale des Bemühens geben, sein Gegenüber zu verstehen

4. Spiegeln

  • Schlüsseläußerungen des Ratsuchenden wiederholend zusammenfassen
  • anschauliche Bilder nennen, wie sich der Beratene fühlt
  •  kurzes und konkretes Spiegeln, kein mechanisches Echo

5. Feedback geben

  • Rückmeldung über Wirkung des Beratenden auf Berater
  • nicht wertend, auch Positives hervorheben

6. Auf Körpersignale achten

  • Aufmerksamkeit auf körperliche Anzeichen im Vergleich zur verbalen Rede des Gegenübers richten
  •  gleichzeitig auf eigene Körpersignale achten

7. Erleben im Hier-und-Jetzt fördern

  •  Geschehen im Präsens und in der Ich-Form erzählen, so kann das Gegenüber die Facetten und die Zusammenhänge (nach)erleben und die Weichenstellung für ein anderes Verhalten erforschen

8. Beziehungsappelle

  • Nachrichten enthalten Appelle, diese gezielt wahrnehmen

9. Deutungen

  • Mit Deutungen zurückhalten
  • Deutungen sollten nur vorsichtige Angebote sein, um den Zusammenhängen auf die Spur zu kommen

10. Katharsis

  • Ermutigen angestaute Gefühle offen auszudrücken

11. Selbstexploration fördern

  • Durch Interventionstechniken dem Gegenüber helfen, sich selber auf die Spur zu kommen, z.B. ihn/sie bitten allgemeine Aussagen zu konkretisieren

12. Gespräch strukturieren

  • Den roten Faden führen und durch eine Zusammenfassung für ein klares Ende des Beratungsgesprächs sorgen

13. Beratersprache

  • Klar, offen, direkt und konkret sprechen
  • Fachausdrücke vermeiden

14. Gesprächsnotizen

  • Kurze Notizen nach dem Gespräch über Inhalte und meine Gefühle/Eindrücke machen

15. Metakommunikation / Gesprächsreflexion

  • Mit Kollegen oder in der Supervisionsgruppe meine Gespräche selbstkontrollierend durchgehen
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