Alkibiades, geboren um 450 v. Chr., wuchs bei seinem Onkel Perikles auf. Sokrates war einer seiner Lehrer. Alkibiades war schon früh politisch in Athen aktiv und zählte dabei zu den Gegnern Kleons. 420 wurde Alkibiades zum Strategen während des Peloponnesischen Krieges gewählt. Trotz oder wegen seines Erfolges war er in Athen nicht unumstritten. So wurde er 418 nicht wieder zum Strategen gewählt.
416 ersuchte die sizilianische Stadt Segesta die Athener um militärische Unterstützung im Kampf gegen Syracus. Alkibiades fand dafür Unterstützung, und die Stadt rüstete eine Expedition nach Sizilien aus. An der Seite von Alkibiades kommandierten Nikias und Lamachos die Truppen.
Inzwischen hatten seine Gegner in Athen die Oberhand gewonnen. Sie bezichtigten Alkibiades der Schändung religiöser Symbole und riefen ihn aus Sizilien zurück. Alkibiades erschien aber nicht in Athen, er floh nach Sparta ins Exil. Die Athener verurteilten ihn in Abwesenheit zum Tod.
Alkibiades überzeugte die Spartaner, in Sizilien einzugreifen. Die Athener wurden auf der Insel von den spartanischen Truppen vernichtend geschlagen. Der Exilpolitiker betrieb seinen Rachefeldzug gegen Athen dadurch weiter, in dem er im Namen Spartas Verbindung zu den Persern aufnahm. Mit Unterstützung des Satrapen Tissaphernes sorgte er dafür, dass mehrere griechische Inseln und Ionien sich von Athen lossagten.
Kurz darauf fiel Alkibiades in Sparta in Ungnade. Er versuchte Tissaphernes zu überreden, Athen zu unterstützen. Doch der Perser lehnte ab.
Wieder wechselte Alkibiades die Seiten. Er ließ sich von den Kommandeuren einer athenischen Flotte, die vor Samos lag, zum Strategen wählen. Unter seinem Kommando besiegte die Flotte die Spartaner am Hellespont, und das begeisterte Athen rief Alkibiades zurück. Er wurde von allen Vorwürfen frei gesprochen. Anschließend wurde er von der Stadt zum Strategen ernannt.
Inzwischen kommandierte die spartanischen Truppen der Heerführer Lysander. Ein sehr erfolgreicher Soldat, der den Athenern viel Kopfzerbrechen bereitete. 407 besiegte der Spartaner eine athenische Flotte, und die Athener entließen deshalb ihr Idol Alkibiades. Dieser zog sich darauf hin ins Privatleben zurück.
404 musste er aber vor den Athenern fliehen und suchte in Persien Asyl. Doch Lysander und die Athener veranlassten den persischen Satrapen, Alkibiades zu ermorden.
So endete einer der schillerndsten und machtbesessensten Politiker der griechischen Antike.