Überblick: Parteien in den USA einfach erklärt

Anders als in Deutschland, wo es zwar auch zwei große Parteien (die sogenannten Volksparteien) gibt, herrscht in den USA ein wahres Zweiparteiensystem vor. Das bedeutet so viel, als dass sich im politischen System stets zwei Parteien als Regierungsparteien abwechseln und kleinere Parteien keine Rolle spielen, da beide großen Parteien in der Lage sind eine absolute Mehrheit im Parlament zu erreichen.

Wenngleich also die USA ein pluralistisches Mehrparteiensystem haben, schafften es andere, kleinere Parteien allenfalls auf der regionalen Ebene an Bedeutung zu gewinnen. Deshalb werden im Folgenden ausschließlich die beiden großen Parteien und drei kleinere, aber bedeutsame Parteien der USA kurz vorgestellt.

Die wichtigsten Parteien in den USA:

Die Demokratische Partei:

Die Entstehung der Demokratischen Partei kann auf das Jahr 1792 und die Koalition um Thomas Jefferson zurückgeführt werden. Im Vergleich zu den Republikanern, der anderen großen Partei der USA, gilt die Demokratische Partei als viel weniger konservativ und als mehr am Fortschritt interessiert. Nach vielen ideologischen Umschwüngen während der Geschichte der Demokratischen Partei gilt diese heute als eher links eingestellt und kann in die Nähe von Gewerkschaften eingeordnet werden. Die Stammwählerschaft der Demokratischen Partei findet sich vor allem in den Staaten des Nordostens, der Großen Seen und der Pazifikküste.

Die Republikanische Partei:

Die Republikanische Partei ist neben der Demokratischen Partei eine der zwei großen Parteien der USA, wobei sie die Konservativere der beiden ist. Ihre Gründung geht auf das Jahr 1854 und das Ziel, die Sklaverei abzuschaffen, zurück. Erster republikanischer Präsident war im Jahre 1860 Abraham Lincoln. Nachdem die Republikanische Partei ebenso wie die Demokratische Partei im Laufe ihrer Geschichte viele ideologische Wandel vollzog, ist sie heute vor allem in konservativen Kreisen, die sich mit Themen wie Abtreibungsverbot, dem Verbot gleichgeschlechtlicher Ehen und der Lockerung des Gesetzes zum Waffenbesitz identifizieren, beliebt. Die Stammwählerschaft findet man vor allem in den Südstaaten und bei Kirchenanhängern.

Die Grüne Partei:

Die Grüne Partei ist eine der sogenannten Drittparteien, eine von drei Parteien, die auch überregional Bedeutung haben. Die Erfolge der Grünen Partei beschränken sich jedoch nahezu ausschließlich auf die Kommunalebene, wenngleich mit John Eders im Jahr 2002 auch der erste grüne Abgeordnete in das Repräsentantenhaus von Maine gewählt wurde. Im Jahr 1995 gegründet hat die Grüne Partei vor allem durch die Kandidaturen zur Präsidentschaftswahl international Bekanntheit erlangt.

Die Constitution Partei:

Die Constitution Partei wurde im Jahr 1992 als U.S. Taxpayers Party gegründet und ist eine konservative Partei. Die Partei strebt einen höheren Stellenwert der Kirche und Bibel im US-amerikanischen Leben an und bezieht sich auf traditionelle Werte, wie beispielsweise die Ablehnung von Homosexualität und Abtreibung.

Die Libertarian Partei:

Die Libertarian Partei wurde 1971 gegründet und fokussiert sich vor allem auf eine freie Marktwirtschaft und die Individualrechte der einzelnen Bürger. Daneben setzt sich die Partei für die Abschaffung vom staatlichen Wohlfahrtssystem und das Recht auf Waffenbesitz ein. Die Libertarian Partei schwankt mit ihrer Programmatik dazwischen, eine konservative oder liberale Partei zu sein.

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