Hinsichtlich der Standortwahl der Unternehmen wurde bereits erläutert, dass die regionale Herkunft der Gründer sich erheblich auf den letztlich gewählten Standort der technologieorientierte Unternehmensgründung auswirkt. Nun soll noch einmal unterschieden werden zwischen der Makostandortwahl und der Mikrostandortwahl. Nachfolgend handelt es sich um eine Auswertung verschiedener Umfragen zur Standortwahl bei Unternehmensgründungen.
Makrostandortwahl
Die Makrostandortwahl bezieht sich dabei auf die Wahl des Standortes beziehungsweise der Stadt der Technologie- und Gründerzentren. Es wurde untersucht, inwieweit die bereits ansässige Technologie- und Gründerzentren eine Auswirkung auf die Wahl des Standortes der technologieorientierte Unternehmensgründung hat.
In 41,9% der Fälle war dann auch tatsächlich das Technologie- und Gründerzentren der ausschlaggebende Punkt für die Niederlassung. Wie zu erwarten spielen außerdem private Gründe eine übergeordnete Rolle hinsichtlich der Wahl eines Standortes. Über 50% der Befragten gaben an, dass persönliche und private Präferenzen eine Auswirkung auf die Entscheidung gehabt hat. Dies kann auch in einen Zusammenhang mit der regionalen Herkunft der Unternehmensgründer gebracht werden.
Demnach betonten regionsfremde Gründer weitaus häufiger die Technologie- und Gründerzentren als erstes Standortwahlmotiv (63,3%), noch weit vor den privaten Gründen. Hat sich der Neu-Gründer bereits für einen Wechsel des Standortes entschieden, so ist die häufigste Ursache für die letztendliche Festlegung das Angebot der dort ansässigen Technologie- und Gründerzentren. Es zeigt, dass „das Angebot des Technologie- und Gründerzentren für die Makrostandortwahl der Gründer offenbar von größter Bedeutung ist.“ (STERNBERG 1988, S. 178)
Mikrostandort
Nach Klärung der Makostandortwahl soll nun der Mikrostandort untersucht werden, genauer die Vor- und Nachteile des jeweiligen Mikrostandortes. Die Vor- und Nachteile werden dabei gegeneinander gestellt und jeweils bewertet. Auffallend ist dann, dass die Vorteile wesentlich stärker bewertet werden, als die Nachteile. Dies impliziert wieder den Überhang der Pull-Faktoren gegenüber den Push-Faktoren, wie sie bei der Motivation zur Unternehmensgründung bereits bestehen.
Im Bereich der Vorteile überwiegt das der Senkung der betrieblichen Fixkosten bei 65,5%. Dazu gehören neben den gemeinschaftlich nutzbaren Dienstleistungen innerhalb der Technologie- und Gründerzentren auch die günstigen Mietpreise. Weitere wichtige Vorteile zur positiven Bewertung des Mikrostandortes sind informelle Kontakte zu anderen Unternehmen und bessere Möglichkeiten hinsichtlich von Werbemaßnahmen oder Förderung durch öffentliche Programme.
Dem gegenüber stehen jedoch auch Nachteile, die die Technologie- und Gründerzentren negativ darstellen. Dazu gehört beispielsweise die Unmöglichkeit räumlichen Wachstums bei Vollauslastung des Technologie- und Gründerzentren. Außerdem eine möglicherweise ungünstige Lage in der Stadt, hohe Kosten und Reglementierungen durch das Technologie- und Gründerzentren-Management. Das Problem der fehlenden Expansionsfläche bedeutet für fast ein Drittel der Unternehmer, langfristig außerhalb des Technologie- und Gründerzentren expandieren zu müssen (Vgl. STERNBERG 1988, S. 184).