Soziale Gliederung der ländlichen Bevölkerung – Soziale Strukturen

Die soziale Gliederung erfolgt durch das Verhältnis der Wohnbevölkerung zur Landwirtschaft
und Wohndauer im Dorf. Dadurch ergibt sich folgende Unterteilung:

  • landwirtschaftliche Bevölkerung
  • landverbundene Bevölkerung
  • landwohnende Bevölkerung

Die landwirtschaftliche Bevölkerung besteht aus Klein-, Mittel- und Großbauern, die ihren Hof mit überwiegenden Familienarbeitern betreiben.

Zur landverbundenen Bevölkerung gehören Neben- und Zuerwerbslandwirte sowie Landarbeiter. In diese Gruppe fallen außerdem Handwerker wie Schmiede, Tischler oder Schreiner, die ihre Werkstatt auf dem Land haben. Es ist jedoch häufiger, dass die landverbundene Bevölkerung Arbeitsplätze außerhalb des Dorfes haben und somit zu den Pendlern gehört.

Die landwohnende Bevölkerung besteht aus allen Personen, die nicht in der Landwirtschaft oder als dessen Zulieferer tätig sind. Diese Gruppe hat den höchsten Pendleranteil der ländlichen Bevölkerung.

Eine Berechnung von 1960 für ein Dorf ergab, dass 12% zur landwirtschaftlichen Bevölkerung, 20% zur landverbundenen Bevölkerung und 68% zur landbewondenen Bevölkerung gehörten. Man kann davon ausgehen, dass sich der Anteil der landbewohnenden Bevölkerung bis heute weiter erhöht hat.

Dadurch kann man auch feststellen, wie ein Dorf durch den Demographischen Wandel leidet. Da der Großteil eines Dorfes, nämlich die landwohnende Bevölkerung, kaum mit dem Land verbunden ist hat diese Gruppe wahrscheinlich die geringsten persönlichen Probleme ein Dorf zu verlassen. Dadurch entsteht ein Teufelskreis, da ein Dorf mit Leerständen unattraktiv wird und somit keine neuen Familien mehr hinziehen. Dadurch ergeben sich viele neue Probleme wie z.B. im Bereich der Infrastruktur (vgl. Henkel, 2004, S. 70f).

Die sozialen Strukturen eines Dorfes sind also von besondere Bedeutsamkeit bei der Untersuchung des Gefälles von Dorf und Stadt.

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