Djedefres Nachfolger wurde Chephren (2520-2494 v. Chr.), einer seiner Brüder.
Die Chephren-Pyramide von außen
Der Pharao ließ seine Pyramide neben die seines Vaters errichten. Da sie auf einem etwas höherem Plateau gebaut wurde, sieht sie größer als die Cheops-Pyramide aus. Damit das Fundament eben wurde, musste man auf der einen Seite 10 m tief den felsigen Boden ausschachten. Auf der anderen Seite musste der Boden angehoben werden.
Auch hier wurde die Verkleidung zum großen Teil durch Raub abgetragen. Der Neigungswinkel beträgt 53 Grad, die Seitenlänge 215 m. Das Gebäude ist 143 m hoch. Die Pyramide war aus religiösen Gründen auch als “Hafen” gedacht. Der tote Pharao sollte von hier ins Jenseits reisen. Die Terrasse im Osten hat Piers, in deren Nähe sich fünf Schiffsgruben finden. Die Nebenpyramide ist nur noch an den Grundmauern zu erkennen.
Die Chephren-Pyramide von innen
Die Pyramide hat zwei Eingänge auf der Nordseite, der erste beginnt in 11 m Höhe, der zweite liegt ebenerdig. Von hier führen Gänge abfallend in das Gebäude. Der untere Gang führt zu einer Kammer, deren Zweck unbekannt ist. Vermutet wird, dass hier Opfergaben abgelegt werden sollten. Der Gang steigt dann wieder an und trifft auf die Passage, die vom höheren Eingang herunterführt. Beide vereinten Gänge führen dann zur Grabkammer. Der Sarkophag besteht aus Granit und ist etwas in den Boden eingelassen. Die Mumie wurde nicht gefunden.
Der Totentempel
Vom Totentempel führt der Aufweg zum Taltempel und zur Sphinx. Er ist größer als seine Vorgänger. Er besteht aus mehreren Kammern und einer Eingangshalle. Am Ende der verschiedenen Passagen sollen große Statuen gestanden haben. Es wurden zwar keine gefunden, aber zu dieser Zeit begann die Errichtung übergroßer Statuen. Ein Hof wurde von großen Säulen umgeben. Neben dem Totentempel fand man fünf Schiffsgruben im Felsgrund. Das Gebäude wurde zum Vorbild weiterer Totentempel.
Taltempel
Der Tempel ist relativ gut erhalten geblieben. Am Fundament fand man Reste eines Kais, der an einem Korridor bzw. Kanal gelegen haben muss. Der Boden besteht aus Alabaster, die Wände aus Rosengranit. Es gibt u.a. eine Eingangskammer und eine große Halle. Das Dach wurde von, teils heute noch erhaltenen, Säulen getragen. An den Wänden befanden sich 24 Chephren-Statuen.
Der Sphinx
Am unteren Ende des Aufwegs befindet sich der Sphinx. Die 20 m hohe Löwengestalt mit dem Menschenkopf wurde aus dem Felsengrund geschlagen. Die Steinblöcke für den Spinx- und Taltempel wurden ebenfalls aus diesem Grund genommen.
Die Figur des Löwen symbolisierte in dieser Zeit die Sonne wie auch die Königswürde. Die Figur wurde zum Vorbild zahlloser Nachahmungen der nächsten 2500 Jahre.
Im Gegensatz zu seinen Nachahmungen ist der Löwenkörper der Sphinx zu groß. Man vermutet, dass die Erbauer den Körper verlängerten, um eine fehlerhafte Gesteinsschicht zu überbrücken. Die Gesteinsschichten der Sphinx entstammen verschiedenen geologischen Epochen, deshalb ist die Figur auch unterschiedlich erhalten geblieben. Der gut erhaltende Kopf besteht aus hartem Fels, der Leib aus weichem Stein, die Füße aus Hartsand und Korallenriff.
Vor der Sphinx steht der Sphinx-Tempel. Es ist unbekannt, welchem Zweck er diente. Es gibt keine schriftlichen Hinweise aus dieser Epoche auf dieses nie vollendete Bauwerk. Der Tempel hat ebenfalls einen mit Säulen umgebenen Innenhof, an dessen Seiten 10 große Königsstatuen stehen. Bereits während der Antike wurde die Figur mehrfach restauriert. Belegt sind die ersten Arbeiten, die Thutmosis IV. (1500 v. Chr.) ausführen ließ.
Spätere Pharaonen suchten diesen Ort auf, um ihre Macht zu legitimieren. Amenhotep II. ließ hier einen weiteren Tempel errichten, Tutanchamun erbaute ein Rasthaus. Zahlreiche gefundene Stelen bezeugen den Besuch vieler bedeutender Persönlichkeiten des Landes.