Der Fauvismus entstand anfangs des 20. Jahrhunderts aus einer Bewegung der französischen Avantgarde und wurde von sehr unterschiedlichen Künstlern getragen. Diese Stilrichtung der Malerei schlug wie eine Bombe in der Kunstwelt ein und gilt als erste Bewegung der klassischen Moderne.
Begriffserklärung:
Der Begriff stammt vom französischen fauves, das „wilde Bestien“ bedeutet. Im Jahr 1905 zeigte eine kleine Gruppe von Künstlern in Saal VII des Salon d’Automne ihre Bilder. Zwischen den Gemälden sah der Kunstkritiker Louis Vauxcelles eine Büste einer Frau in florentinischem Stil und rief: „Tiens, Donatello au milieu des fauves.“ („Sieh da, Donatello umgeben von wilden Bestien.“).
Berühmt wurde der Begriff jedoch durch einen Artikel, der am 17. Oktober 1905 in Gil Blas veröffentlicht wurde. Auch hier war es wieder Vauxcelles, der ein Gemälde von Matisse folgendermaßen beschrieb: „Das Schicksal einer christlichen Jungfrau, die im Zirkus den wilden Bestien (Fauves) vorgeworfen wird.“
Zeitliche Einordung:
- 1905 – 1907
Merkmale des Fauvismus:
- Die Maler des Fauvismus erschufen ein komplett neues System des bildnerischen Ausdrucks
- Die leuchtenden Farben der Gemälde waren hervorstechend
- Diese erzeugten eine heitere Grundstimmung
- Die Malweise zeichnete sich durch eine ausgesprochene Flächigkeit aus
- Nicht zueinanderpassende Farben wurden oft direkt nebeneinandergesetzt
- Die Farben waren sehr kräftig und lebhaft und schienen dadurch über ein Eigenleben zu verfügen
- Obwohl die Motive althergebracht waren, waren sie nicht realistisch. So konnte das Gesicht eines Menschen in den verschiedensten Farben dargestellt werden.
Bedeutende Künstler des Fauvismus:
- Henri Matisse (er war als Einziger sein ganzes Leben lang ein „Fauve“)
- Maurice de Vlamnick
- Kees van Dongen
- E. Othon Friesz
- George Braque
- Raoul Dufy
- Andrè Derain
- Albert Marquet