Erneuerbare Ressourcen des ländlichen Raumes liegen in der Bereitstellung von Trinkwasser und ihrem Biomasse- und Windaufkommen zur Energieerzeugung. Traditionell spielt die Versorgung städtischer Räume aus den Trinkwassergebieten ländlicher Räume nicht nur über Fernleitungen eine bedeutende Rolle. Erfolgt die Grundwasserentnahme allerdings nicht nachhaltig, d. h. wird mehr Trinkwasser gefördert, als sich auf natürlichem Weg bildet, sinkt der Grundwasserspiegel und es kommt zu Vegetationsschäden.
Alternative und Erneuerbare Energien im ländlichen Raum - Luise / pixelio.de
Eine immer wichtigere Ressourcenbereitstellungsfunktion kommt dem ländlichen Raum auch für die Gewinnung von Energie durch Nutzung von Biomasse und Windkraft zu. Gebiete mit reichlich Windkraft finden sich in Deutschland vor allem an den ländlichen Küstenzonen und auf den dünn besiedelten Höhen der Mittelgebirge. Die Windkraftnutzung ist in den vergangenen Jahren auch europaweit stark ausgebaut worden und stößt in einigen Regionen bereits an ihre Grenzen. Gleiches gilt für den Ausbau der Solarenergieanlagen. Aufgrund ihrer unbegrenzten Nutzbarkeit wird sie mit Blick auf den aktuellen Klimawandel noch deutlich an Wertschätzung gewinnen (vgl. ROB 2005, S. 211).
Solarenergie in Deutschland
Die räumliche Verteilung der Solarenergieanlagen zeigt in Deutschland sowohl ein deutliches Süd-Nord-Gefälle als auch eine gewisse Abhängigkeit von der Höhenlage. Die Werte nehmen von Süden nach Norden mit zunehmender geographischer Breite ab. Dies ist eine Folge der starken Abhängigkeit vom Einfallswinkel der Sonne. Hinzu kommt der indirekte Einfluss der Höhenlage. Dabei spielen Luv-Lee-Effekte an Gebirgen eine wichtige Rolle. So stauen sich die Wolken vor allem in den höheren Lagen und auf den dem Wind zugewandten Westseiten der Gebirge. Dies hat eine geringere Strahlungszufuhr zur Folge. Aus diesem Grund weist eine Zone, die sich entlang der nördlichen Mittelgebirge von der Kölner Bucht bis zum Harz erstreckt, die geringste mittlere Globalstrahlung in Deutschland auf (vgl. Diercke Weltatlas 2008, online).
Windenergie in Deutschland
Die Windgeschwindigkeiten werden sehr stark von der Rauigkeit der Erdoberfläche beeinflusst. Aus diesem Grund treten die höchsten Windgeschwindigkeiten vor allem entlang der Nord- und Ostseeküste auf, wo die Luftmassen vom Meer her fast ungehindert auf das Festland wehen. Mit zunehmender Entfernung vom Meer wird der Wind vor allem durch das Relief und die Rauigkeit der Erdoberfläche (Wälder, Bebauung usw.) allmählich abgeschwächt. Aus diesem Grund ergibt sich ein allgemeines Nord-Süd- bzw. Nordwest-Südost-Gefälle der Windgeschwindigkeiten. Die Zahl der Windkraftanlagen hat in Deutschland in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. 1991 spielte die Windkraft in Deutschland noch nahezu gar keine Rolle, Ende 2001 gab es bundesweit bereits über 11000 Anlagen, 2007 waren es mehr als 18500. Die Windenergie hat damit noch vor der Wasserkraft den größten Anteil an der Stromerzeugung aus regenerativen Energien, 2006 deckte sie bereits 5,7 Prozent des bundesweiten Bedarfs (vgl. Diercke Weltatlas 2008, online).
Stromerzeuger in Europa
Die bedeutendsten europäischen Stromerzeuger sind Russland, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, die Ukraine und Italien. Auffallend große Mengen Energie durch Wasserkraft produzieren die skandinavischen Länder Norwegen und Schweden. Etwas weniger, aber dennoch viel Energie durch Wasserkraft gibt es in den Alpenländern Österreich und der Schweiz. Dieser hohe Anteil hängt allen Anschein mit den dort liegenden Gebirgen und deren Gefällen zusammen. Bei der Windenergie weisen Dänemark, die Niederlande, Deutschland, Spanien und Finnland die höchsten Werte auf. Zum einen bieten diese Länder lange Küstenstreifen, an denen die hohe Windkraft intensiv genutzt werden kann. Zum anderen sind sie finanziell so gesichert, dass sie es sich leisten können Windparks gezielt und optimiert an bestimmten Stellen zu errichten (vgl. Diercke 2008, online).