Ein wichtiges Mittel zur Beschreibung von Raum- und Siedlungsstrukturen ist die Bildung von Raumtypen. Für aussagekräftige Analysen werden vielfach die Siedlungsstrukturellen Kreis- oder Regionstypen des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung verwendet, um differenzierte Angaben für Agglomerationsräume, verstädterte Räume oder ländliche Räume zu bilden. Diese Gebietstypen basieren in ihrer Abgrenzung auf administrative Gebietseinheiten (Regionen, Kreise, Gemeinden).
Die Verteilung von Bevölkerung im Raum und die räumliche Verteilung von bedeutsamen Funktionen in Zentren sind dabei grundlegende Parameter der Raum- und Siedlungsstruktur. Dies gilt für die Verteilung der Bevölkerung, die als Bevölkerungsdichte nachgewiesen wird, genauso wie für die Ausweisung der Zentralität einer Gemeinde (vgl. ROB 2005, S. 15).
Raumtypen:
- Zentrum
- Peripherie
- Ländlicher Raum
Die sich aus den Kriterien der Bevölkerungsdichte und Zentralität ergebende Raumstrukturierung in Deutschland zeigt in ihren drei Grundtypen das klassische Bild von Zentrum und Peripherie, differenziert nach unterschiedlichen Dichtestufen. Am Ende dieses Spektrums befinden sich dünn besiedelte Gebiete mit unter 100 Einwohnern je km² und größeren Entfernungen zu den Zentren, die gleichzusetzen sind mit dem ländlichen Raum. Diese Peripherräume sind über das ganze Bundesgebiet verteilt und nehmen 58% der Fläche des Bundesgebietes ein. Folglich lebt hier knapp ein Viertel der Bevölkerung, trotz der geringen Dichte (vgl. ROB 2005, S.19).
Der Peripherraum mit Verdichtungsansätzen bildet sich in der Regel um Klein- und Mittelstädte, die als Entwicklungsträger innerhalb von peripheren, dünn besiedelten Regionen eine wichtige Funktion ausüben, jedoch keine herausragenden Zentren darstellen. Es handelt sich um zusammenhängende, dichter besiedelte Zonen mit etwa 150 Einwohnern je km². Die weitläufigen Peripherräume sehr geringer Dichte dehnen sich hauptsächlich im Norden der neuen Bundesländer aus. Sie haben Bevölkerungsdichten von unter 50 Einwohnern je km² (vgl. ROB 2005, S. 21).