Demografie in Frankreich: Geburtenrate & Durchschnittsalter

Die Demografie (auch Bevölkerungswissenschaft genannt) beschreibt und analysiert die Entwicklung der Bevölkerung eines Landes. Dies beinhaltet unter anderem die Geburten- und Sterberate eines Landes, die durchschnittliche Lebenserwartung, das Durchschnittsalter und damit einhergehende Gründe und Folgen.

Geburtenrate in Frankreich

In Frankreich ist die Geburtenrate pro Frau (niveau de fécondité) mit 2,1 Kindern vergleichsweise hoch. Zusammen mit Irland ist diese Rate in Frankreich europaweit am höchsten; die niedrigste Geburtenrate pro Frau haben Ungarn (1,25) und Lettland (1,17).

Gründe für die hohe Geburtenrate in Frankreich sind:

  • die frühe Einschulung (schon mit 2 Jahren gehen französische Kinder in die école maternelle)
  • die gute Familienpolitik (schnelle Wiederaufnahme der Berufstätigkeit bei Frauen nach der Geburt ihres Kindes)
  • die Toleranz innerhalb der Gesellschaft (unverheiratete Eltern, uneheliches Zusammenleben)

Durchschnittsalter in Frankreich

Das Durchschnittsalter wird in Deutschland und auch in Frankreich immer höher, da es bessere Medikamente als noch vor 50 Jahren gibt und allgemein die Konditionen für ältere Menschen immer besser werden. Im Vergleich: Das Durchschnittsalter der Bevölkerung in Frankreich lag 1950 noch bei 35 Jahren, während es 2010 bei 40 Jahren lag. Für 2060 wird ein Durchschnittsalter von 43 Jahren prognostiziert.

Frankreich muss sich also entsprechend anpassen, beispielsweise durch das Umbauen in eine altersgerechte Infrastruktur, die Erhöhung der Arbeitsplätze in Pflegeberufen und das Bauen von Seniorenheimen. Noch sind die Regionen mit den meisten Seniorenheimen nicht unbedingt die, wo am meisten Senioren (60+ Jahre) wohnen.

Ein weiterer Grund für die Alterung der Bevölkerung ist der sogenannte „papy boom“. Nach dem Zweiten Weltkrieg (ab 1945) gab es einen „baby boom“, das heißt viele Babys wurden in den Nachkriegsjahren geboren. Diese Menschen dieser Generation sind inzwischen Großväter und Rentner (des papis).

Die hohe Anzahl an Rentnern birgt ein großes Problem, da immer weniger Arbeitende immer mehr Menschen im Ruhestand finanzieren müssen. Im Jahr 2010 kamen 9 Arbeitende auf 4 nicht Arbeitende, wohingegen 2050 mit einem Verhältnis von 7:7 gerechnet werden muss. Daher ist die Einbeziehung von Ausländern (l’apport migratoire) eine wichtige Maßnahme, um die hohe Differenz zwischen der Geburten- und Sterberate (le solde naturel) auszugleichen.

Alle Zahlenangaben in diesem Text wurden durch das INSEE (Institut national de la statistique et des études économiques) ermittelt.

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