Der Realismus entstand in der Mitte des 19. Jahrhunderts und wandte sich gegen die Darstellungen des Klassizismus und der Romantik.
Begriffserklärung:
Der Begriff stammt vom lateinischen realis, das „die Sache betreffend“ bedeutet. Zum einen bezeichnet der Begriff die Kunstströmung des 19. Jahrhunderts, zum anderen kann die Wortbedeutung als „realistisch“ angesehen werden, was dem Thema oder der Darstellungsweise nahekommt. „Realistische“ Tendenzen konnten so schon früher, wie z.B. in Albrecht Dürers Werk Junger Feldhase erkannt werden, trotzdem zählt es nicht als ein realistisches Bild im kunsthistorischen Sinn.
Merkmale des Realismus:
- Das herausragende Merkmal des Realismus ist die unverzerrte Darstellung der Wirklichkeit. Diese wurde nicht, wie in der Romantik idealisiert oder verschönert.
- Gustave Courbet, der als Schöpfer des Realismus gilt, sprach von der Verpflichtung der Kunst zur Wahrheit
- Dinge sollten dargestellt werden wie sie sind, ohne sie zu verschönern
- Im Realismus war Raum für das Hässliche und das Schöne
- Meist wurden Szenen aus dem alltäglichen Leben, wie Tiere, die Natur, Menschen bei der Arbeit auf dem Feld und auch Frauen beim Baden dargestellt
- Künstler malten nicht nur ihre Umwelt, sondern übten in ihren Werken auch Kritik am Zeitgeschehen und an den sozialen Bedingungen
- Die charakteristischen Züge von Menschen wurden unverschönert dargestellt
- Unkonventionelle und harte Bereiche des Lebens, wie nackte Damen beim Baden oder hart arbeitende Männer, wurden dargestellt
- Gedämpfte Grau-, Rot-, Braun- oder Ockertöne dominierten die Farbpalette des Realismus
- Die Werke wirken trist oder düster
- Selbst Gemälde von Frauen beim Baden wirken nicht erotisch, sondern eher erdrückend
- Das Spiel mit Licht und Schatten kann in beinahe allen Werken des Realismus gefunden werden.
Zeitliche Einordung:
- ca. 1848 – 1890
Wichtige Vertreter des Realismus:
- Gustave Courbet
- Adolph Menzel
- Ilja Repin
- Honoré Daumier