Friedrich Schillers Drama „Die Räuber“, uraufgeführt in Mannheim im Jahr 1782, handelt von der Nebenbuhlerschaft der beiden grundverschiedenen Söhne des Grafen Maximilian von Moor, Franz und Karl. Karl studiert in Leipzig, und Franz, der jüngere der beiden, fühlt sich abstoßend und von aller Welt ungeliebt. Dafür ist er hinter dem väterlichen Erbe her und bereit, einiges dafür zu tun.
Friedrich Schiller – Die Räuber
Zu dieser Zeit hält sich Karl mit den Räubern im Böhmerwald auf. Als ein Räuber in einer nahe gelegenen Stadt gehängt werden soll, befreien ihn Karl und seine Männer, allerdings sterben dabei viele unbeteiligte Menschen, was Karl nicht gutheißt. Er überlegt sogar, aus der Bande auszusteigen, als sie von Militär umstellt werden und Karl ausliefern sollen, was sie verweigern. Amalia gibt dem Werben Franz‘ unterdessen nicht nach. Franz wiederum versucht, die Hochzeit mit Gewalt durchzusetzen, doch Amalia kann seine Waffe ergreifen. Franz flieht, und Amalia bekommt mitgeteilt, dass weder der alte Graf noch ihr Geliebter Karl tot sind. Gleichzeitig will ein gewisser Kosinsky bei Karls Räuberbande mitmachen und bittet um Aufnahme, was Karl zunächst verweigert. Als Kosinsky Karl von seinem Leben berichtet, stellen sich viele Gemeinsamkeiten heraus, nicht zuletzt die, dass auch Kosinsky eine Geliebte mit Namen Amalia hat. Da legt sich Karl fest, zum väterlichen Schloss heimzukehren, die Räuber begleiten ihn.
Unter einem Vorwand gelangt Karl verkleidet ins Schloss und trifft auf Amalia. Aus ihren Erzählungen schließt er, dass sie ihn noch liebt, Franz allerdings erkennt den Bruder und beauftragt einen Diener, Karl zu vergiften. Doch der Diener verrät Franz‘ Pläne an Karl. Noch einmal begegnen sich dann der immer noch verkleidete Karl und Amalia, die sich gegenseitig von ihren unerreichbaren Geliebten erzählen, doch Karl möchte sich nicht als Räuber vor ihr offenbaren und kehrt zu seiner Bande zurück. Dort herrscht eine Intrige, die mit Müh‘ und Not verhindert wird, allerdings kommt es dabei zu einem tödlichen Zwischenfall. Kurz darauf beschließt Karl, seinen Vater zu befreien, doch bleibt er dabei inkognito. Dennoch erfährt er, was Franz dem gemeinsamen Vater an Leid zugefügt hat.
Derweil ahnt Franz das nahe Ende und erdrosselt sich mit einer Schnur. Schweizer, einer von Karls Räubern, von Karl angewiesen, Franz lebend auszuliefern, sieht, dass er sein Versprechen nicht einlösen kann und bringt sich selbst um. Zugleich treffen Karl und Amalia erneut aufeinander, doch dieses Mal offenbart sich Karl ihr. Der alte Graf stirbt in diesem Moment, geschockt von der Scham, der Vater eines Räubers zu sein. Karl legt Amalia dar, dass er nicht zu ihr zurückkommen kann, da er seine Treuegelübde gegenüber seiner Bande nicht aufkündigen kann. Da verlangt sie von ihm, sie zu töten, doch Karl verweigert ihr den Wunsch, um ihn auf Drängen der Räuber dann doch zu erfüllen. Am Ende sühnt Karl seine Schuld, indem er sich einem armen Taglöhner ausliefert, der mit dem auf Karl ausgesetzten Geld seine Familie ernähren kann.
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