Lenz – Die Soldaten: kurze Zusammenfassung & Inhaltsangabe

„Die Soldaten“ ist ein bürgerliches Trauerspiel von Jakob Michael Reinhold Lenz, verfasst im Jahr 1776. Das Drama spielt im französischen Flandern, die Hauptfigur ist Marie Wesener, die Tochter eines Galanteriehändlers.

Sie ist verlobt mit einem Tuchhändler namens Stolzius. Dennoch beginnt sie eine Affäre mit Desportes, einem Offizier und Edelmann aus dem französischen Hennegau, der in der französischen Armee seinen Dienst tut. Maries Vater, der Händler, ist zunächst strikt gegen die Liaison seiner Tochter mit dem Soldaten, doch bald beginnt er zu erkennen, dass es durch deren Verbindung für die Tochter möglich werden könnte, sozial aufzusteigen. An der Seite von Marie setzt er einen Brief an Stolzius auf, in dem Marie ihre Verlobung löst. Gleichwohl empfiehlt der Vater, noch keine endgültige Trennung zu veranlassen, um ein Hintertürchen offenzuhalten für den Fall, dass die Beziehung Maries mit dem Offizier Desportes scheitern sollte. Der jedoch denkt gar nicht daran, sich auf etwas Festes einzulassen, ihm geht es um ein schnelles Abenteuer. Maries Vater bezahlt dem Offizier dessen Schulden, die er bei einigen Gläubigern hat, doch Desportes lässt sich nicht umstimmen. Stattdessen beginnt ein Freund von Desportes, ein Soldat mit dem Namen Mary, um Marie zu werben.

Jakob Michael Reinhold Lenz - Die Soldaten

Jakob Michael Reinhold Lenz – Die Soldaten

Alsbald macht Marie die Bekanntschaft des Grafen de la Roche, dessen Mutter sich dazu entschließt, die junge Frau als Gesellschafterin bei sich aufzunehmen, auf dass ihr nicht ständig fremde Männer nachstellen. Doch die Gräfin macht die Einschränkung, dass Marie für ein Jahr keinen Mann sehen dürfe. Marie denkt jedoch gar nicht daran und trifft sich weiter mit dem Soldaten Mary, doch die Gräfin kommt ihr auf die Schliche. Dem Soldaten wäre es ernst mit Marie gewesen, doch nun verlässt er die junge Frau, da er es nicht aushält, dass Marie dem Grafen versprochen ist. Marie wendet sich nun wieder dem Offizier Desportes zu, der Marie jedoch abblitzen lässt und, anstatt Marie selbst zu begegnen, lieber einen Bekannten beauftragt, sie unterwegs abzufangen.

Dieser Bekannte, ein Jäger, hegt keine guten Absichten mit Marie. Desportes weiß das allerdings, und er sagt, dass er gespannt sei, was dieser Jäger nun mit Marie machen werde. Als er diesen Ausspruch später auf Nachfrage des Tuchhändlers Stolzius zugeben muss, bekommt es dieser mit der Wut zu tun, und schließlich vergiftet er Desportes tödlich. Als Mary, der Soldat und Freund des Offiziers, von dem Vorfall erfährt, sucht er kurz entschlossen den Tuchhändler auf, um Rache für seinen toten Kameraden zu üben. Stolzius jedoch hat sich auch selbst das Gift zugeführt, und Mary tritt ihm gegenüber, als Stolzius schon im Sterben liegt. Mit seinen letzten Worten wirft der Tuchhändler dem gesamten Schlage der Soldaten vor, dass diese Menschen nichts anderes im Schilde führten, als hinter den Röcken der jungen Mädchen her zu sein. Damit würden sie sich selbst aus der Gesellschaft ausstoßen.

Eine Zeit später macht sich Maries Vater, der Galanteriehändler, ebenfalls auf den Weg, um Desportes aufzusuchen, nicht wissend, dass dieser schon tot ist. Als er die Straße entlang geht, trifft er auf eine ausgemergelte, junge Frau, und er ignoriert sie zunächst. Doch sie erkennt ihn, und erschrocken muss der Händler da feststellen, dass es niemand anderes ist als seine Tochter Marie, die ihre Existenz mittlerweile bettelnd und hungernd auf der Straße zubringen muss. Er ist zunächst ungläubig, ob es sich wirklich um die Tochter handelt, doch bald sind letzte Zweifel beseitigt, und Vater und Tochter fallen sich um die Arme. Letzte Szene: Die Gräfin de la Roche, die Mutter des Grafen, und ein Obrist philosophieren über den Beruf der Soldaten und die Menschen, die ihn ausüben. Da diese alle keine Ehe führen, sehen sie den Stand als verdammenswert an und ersinnen schändliche Pläne für ihn.

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