Die Aufklärung wird über die zeitliche Komponente (1720-1800) zugeordnet. Inhalte müssen Ziele und Ideen der Aufklärung vertreten. Literatur der Aufklärung existiert in allen Formen (Prosa, Drama, Lyrik), auch Literaturkritik, Philosophie sowie Sturm und Drang fallen darunter. Die Literatur richtet sich in der Aufklärung immer an den Bürger.
Merkmale der Aufklärung in der Literatur
- Prosa: hauptsächlich gesellschaftskritisch, distanziert, hier und da in Form von Briefromanen (Montesquieu, Goethe). Zum ersten Mal auch Romane, die Szenarien einer utopischen Zukunft entwerfen. Enzyklopädien (etwa die Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers)
- Drama: Kritik an den alten Herrschaftsformen (Beaumarchais: Die Hochzeit des Figaro) und Hinwendung zu Themen, die den gebildeten u. aufgeklärten Bürger bewegen (Lessing: Emilia Galotti). Beschreibung von Konflikten zw. Adel u. Bürgertum (Schiller: Kabale und Liebe). Entdeckung des Theaters als Bühne für die Aufklärung auch der einfachen Menschen
- Lyrik: Vielfalt an Formen (Lehrgedichte, Oden, Gedankenlyrik, Balladen u. Hymnen); Abwendung v.d. „höfischen Dichtung“ bereits bevor das in Drama u. Prosa geschah
- Literaturkritik: in erster Linie die „Salons“ von Denis Diderot (entstanden zw. 1759 und 1781), die sich mit Kunstkritik beschäftigen; dort auch Reflexionen zur zeitgenöss. Poesie
- Sturm und Drang: ab Ende 18. Jhdt., Einfluss von J.J. Rousseau; aufklärerisch, dabei aber weniger rational als vielmehr dem Gefühl der Leidenschaft gehorchend
Wichtigste Vertreter & Werke
- Prosa: Christoph Martin Wieland (Geschichte des Agathon), Karl Philipp Moritz (Anton Reiser)
- Lyrik: Friedrich Gottlieb Klopstock
- Drama: Gotthold Ephraim Lessing (Minna von Barnhelm, Emilia Galotti, Nathan der Weise), Christian Fürchtegott Gellert (einige Fabeln, Die Betschwester etc.)
- Philosophische Literatur: Montesquieu, Rousseau (Les Confessions, Les rêveries du promeneur solitaire) Voltaire (Candide, ou l’optimisme), Georg Christoph Lichtenberg
- Sturm und Drang: Friedrich Schiller (Die Räuber), Johann Wolfgang v. Goethe (Die Leiden des jungen Werthers)
Hintergründe der Aufklärung
- Bürger erheben sich gg. d. absolutistischen Staat
- nicht länger will d. Literatur Herrscher und Fürsten besingen wie i.d. Jahrhunderten zuvor; dadurch auch Entstehung neuer Formen
- Rückbesinnung auf die bereits i.d. Renaissance reanimierten Ideale d. Antike
- Befreiung der Bürger auch von d. Herrschaftsansprüchen der Kirche und deren dogmatischer Lehre
- bewusste Entledigung von d. Bevormundung auch durch Obrigkeiten