Merkmale einer Person bei einer Charakterisierung
- soz. Situation wie Stellung in der Gesellschaft, Beruf, soziale Beziehungen
- Erscheinung wie Alter, Äußeres, Kleidungsstil
- Verhaltensweisen wie Gewohnheiten, Sprache, Handlungsweise, Eigenarten etc.
- Verhalten auf psychischer Ebene wie Denkweise, Gefühle, Einstellungen zu bestimmten Themen, Interessen etc.
- Wie lässt sich die Person in ihrem Handeln von der Stellung in der Gesellschaft beeinflussen/leiten? Wie nehmen Mitmenschen dieses Verhalten wahr, welche Auswirkungen hat es?
- Soziale Beziehungen auf emotionaler Ebene: wie ist der Umgang der Person mit anderen?
-> Gesamtbild der Merkmalsbeschreibung ergibt die Charakteristik einer Person
Definition
Vom griechischen „charakter“ (eingeprägtes Schriftzeichen); Schilderung eines realen oder fiktiven Menschen. Falls Person fiktional, spricht man von literarischer bzw. fiktiver Figur.
Historisches Zustandekommen
- vor dem Einsetzen der Aufklärung: so gut wie keine Charakterisierung in der europäischen Literatur
- Figuren wurden bis dahin literarisch meist als Ideale formuliert
- mit Aufkommen der Aufklärung in Europa setzte die Charakterschilderung von Figuren in der Literatur ein
- Zweck: Darstellung einer Evolution des Charakters einer Figur bzw. Möglichkeit, den Charakter abzurunden
- herausragendes Element der Charakterisierung: literarische Anspielungen auf Merkmale einer Person ohne direkte Nennung dieser Merkmale; dadurch versteckte Hinweise auf Vorgeschichte, Absicht, Eigenschaft oder Wesensart der beschriebenen Person
- Merkmale sind dabei äußere Umstände, gesellschaftl. Stellung und Wirkung, Emotionen, psychische Verhaltensweise
Wie kann die Charakterisierung bewertet werden?
- als falsch oder richtig (insb. bei realen Personen)
- als negativ oder positiv
- als vielschichtig oder einseitig
- als direkt oder indirekt
- als unvollständig oder als komplett
-> Die Charakterisierung muss in der Literatur auf jeden Fall immer objektiv sein!
Weiterführende Informationen: