Der Text meines Herzens: Das Leben der Rahel Varnhagen (Zusammenfassung & Inhaltsangabe)

Prolog

  • Rahel weiß, dass ihre Briefe einem Kunstwerk gleichen „Und sterb ich, such‘ alle meine Briefe…von allen meinen Freunden und Bekannten zu bekommen… Es wird eine Original-Geschichte und poetisch“
  • Etwa 6.000 Briefe hat die Geselligkeitskünstlerin geschrieben -> Karl August von Varnhagen, ihr späterer Mann hatte sie gesammelt & geordnet
  • Bei Rahel zu Hause wird Judendeutsch gesprochen und in hebräischen Lettern geschrieben, sie bringt sich das Deutsche selbst bei
  • Sie beschreibt sich selbst als „blume mit bewustseyn“! Ausgestattet mit dem wärmsten, überschwenglichsten Gefühl und dem denkbar schärften Intellekt, zart und schwach, derb und dominant, zögern und energisch

Carola Stern - Der Text meines HerzensKapitel 1

  • Rahel empfindet sich überall als eine Außenseiterin
  • In Breslau trifft sie auf Ihren Onkel Liepmann Meyer dieser ist Hoffaktor und besitzt eine eigene Synagoge
  • Hier trifft Rahel auf einer Ihr unbekannte Welt. Das strenggläubige Judentum. Sie wird dieser Gläubigen Böhmen nennen, was so viel wie Tier ( Unzivilisiert bedeutet)
  • Sie fühlt sich diesen Menschen durch Ihren Intellekt Überlegen
  • In Teplitz trifft sich das Adel zum Kuren und Rahel kuriert Ihren Rheuma dort. Hier werden Gesundheit und Prestige gepflegt (Prestige ist der Levin ungeheuer wichtig, sie will dem Adel Nahe sein)
  • Das Bürgertum gilt als Spißig
  • Auch Rahel meinte, Charakter, Souveränität und Persönlichkeit viel eher in bestimmten Adelskreisen als im Bürgertum zu finden. Ihre adligen Freunde wollten keine Bürger sein, sie hingegen hatte aufgrund ihrer jüdischen Herkunft Schwierigkeiten, eine Bürgerin zu werden. Sie wollte um alles in der Welt keine Jüdin sein
  • Ihre Familie war Finanziell abgesichert und konnte sich viel leisten,durch Ihren Vater Markus Levin hatten sie das Generalprivilegium.

Kapitel 2

  • Schon der Titel zeigt wie sehr Rahel es wichtig war sich zu Bilden und Ihr Ich zu erforschen. In ständiger Beobachtung, Körperlich und Seelisch ergründete sie Ihre Seele.
  • Sie ließ sich von vielen Denkern dieser Zeit inspirieren, vor allem Goethe vergötterte sie regelrecht.
  • Ihre Familie und Rahel legen viel Wert viele Adlige und Berühmte Menschen zu kennen, Prestige und Geschäft vereinten sich
  • Am 12.07.1795 wird sie Ihren Geistesvater Goete kennenlernen
  • Man merkt schnell Rahel Levin will von der Männer- Bildung nicht ausgeschlossen sein. Die Aufklärer Kant, Mendelssohn und Lessing rufen Menschen dazu auf, sich ihres Verstandes zu bedienen. Rahel fühlt sich bestärkt, doch die Aufklärer schlossen die Frauen dabei eigentlich aus. Auch Fichte spricht davon das wer aus Unwissenheit und Unmündigkeit sich befreien will, braucht
  • ein starkes ich. Fichte aber grenzte Rahel in seiner Lehre doppelt aus, Frauen sind zum Dienen da und Juden sind für Ihn Anhänger eines Sektenglaubens.
  • Somit wurde Sie Doppelt ausgegrenzt: als Frau und als Jüdin

Kapitel 3

  • Rahel gibt sich der Liebe oft hin, doch leider wird sie oft enttäuscht. Sei es das der Mann sie dann doch nicht zur Frau nimmt. Ihre Geliebten wandern oft zu eine Ihrer Freundinnen. Sie steht beiden weiter zur Seite und muss damit wohl einigen Schmerz erleiden
  • An einem Opernabend 1796 trifft sie den schönen Karl Graf von Fickenstein
  • Die Levin’s die alle auf Ihre Prestige achteten freuten sich über einen Grafen im Haus, doch sie fürchteten auch um Ihren und Rahels Ruf.
  • Die Mutter von Rahel ermahnte die Älteste, die Sexualität außerhalb der Ehe ist Sünde:„…Denn der Name ist alle bei der Mensch, im Voraus bei ein Frauenzimmer“.Doch die Tochter ist anderer Meinung:„ Denn die Liebe ist alles bei der Mensch“ entgegnete sie.
  • Die Liebe ist bei den Aufgeklärten im Umbruch, die freie Liebe wird proklamiert.
  • Nach langen Leiden Rahel wird die Beziehung zu Bruch gehen, den die freie Liebe hat den Nachteil das man sich auf Versprechungen stützen muss, aber diese müssen nicht unbedingt umgesetzt werden

Kapitel 4

  • Rahel das Geselligkeitsgenie entdecke den Salon für sich. Die Salons waren eine neue Form der Geselligkeit und wurde oft von jüdischen Jungen Frauen betrieben die sich nicht damit abfinden wollten das nur die Herren ein Stimmrecht genossen. Hier galt die Stimme der Männer fast nichts. Henriette Herz und Rahel Levin führten die bekanntesten Berliner Salons zu dieser Zeit.
  • Rahel war geradezu von Gesellschaft besessen, sie brauchte diese so sehr. Keinen Ihrer Freunde wollte sie verlieren und kümmerte sich um all das Wehleiden und Klagen dieser.
  • Sie schreibt an Clemens Bretano „ Ich liebe Unendlich die Gesellschaft, und bin ganz überzeug, dass ich dazu geboren, von der Natur bestimmt und ausgerüstet bin. Ich habe unendliche Gegenwart und Schnelligkeit des Geistes um aufzufassen, zu antworten zu handeln…und liebe alles Menschliche, dulde beinahe alle Menschen
  • Lebenslang schwankte Ihr Selbstwertgefühl zwischen Überheblichkeit und Zerknirschung, Verzagtheit, Exzentrik, Arroganz, Verletz sein

Kapitel 5

  • In Berlin wird verkündet die Preußische Armee ist geschlagen. Napoleon auf dem Vormarsch nach Berli. 1806 reitet Napoleon durch das Brandenburger Tor. Die Berliner stellten sich auf die Gegebenheiten ein. Rahel, so scheint es nimmt am politischen Leben kaum teil. Besatzung, Krieg und Rebellion bestimmen das Leben von Milionen Europäern. Sie lernt Italienisch und interessiert sich nicht sonderlich dafür, freut sich sogar über die Franzosen
  • Doch diese Veränderung bedeutet das Ende Ihres Salons und Rahel fängt an sich allein zu fühlen. Ihre Welt schwindet dahin und es kommt nun auch zum Streit in der Familie. Denn die Familie war froh das es endlich rum war mit dieser Geselligkeitsform, sie begannen Abscheu zu entwickeln. Die Kritik löst einen Zwist zwischen Mutter, Brüdern und Tochter aus.
  • In Ihrer Einsamkeit lernt sie den Unbedeutenden Varnhagen kennen, er ist 23 also 14 Jahre jünger als Rahel. Dieser neue Liebhaber schockiert die Familie aufs neue.
  • Hinzu kommt die Wirtschaftkrise, Rahel soll mit etwas weniger Geld auskommen, das will sie nicht akzeptieren. Für Rahel bricht die Welt zusammen. Für Sie ist es ein Muss wenigstens Geld zuhaben wenn man sonst nichts vorzuweisen hat ( Jüdin ist und auch nicht Adlig)

Kapitel 6

  • Freundinnen waren den jungen Frauen sehr wichtig. Eines Geliebten glauben sie sich nie ganz sicher zu sein. Pauline Wiesel und Rahel waren zwei sehr Unterschiedliche Personen und doch die besten Freundinnen. Ohne ernsthafte Verstimmungen heißt es blieben sie einander treu bis zum Tot. Rahel war die Intellektuelle und Pauline die schöne. Sie liebten sich als Freundinnen und keiner Vergötterte die andere.
  • In den Briefen zu Ihren Freundinnen drückte Rahel immer ein Überschwang, eine Art Freundschaftenthusiasmus aus, der unter dem Einfluss der Sturm und Drang Zeit entstanden ist. Freundinnen überschütteten sich mit Kosenamen. Aber nicht nur die Freundinnen auch die Freunde bekamen oft Kosenamen.
  • Es kommt sogar zum Geschlechtertausch in diesen Namen. Die Frauen werden zu Männer und Männer zu Frauen. Das war für die Frauen einemErweiterung des weiblichen Lebensraumes, die Wiederentdeckung der Androgynität.

Kapitel 7

  • Rahel befindet sich in Liebes stürmischen Jahren, sie weiß nicht wohin mit diesem „Apperat von Herz“ und daran hängt natürlich auch das Leben
  • Der Liebhaber von Rahel Karl August von Varnhagen war wie sie eine Person dessen Charakterbild schwankt. Geringeschätzung und Respekt hielten sich bis in die Gegenwart die Waage.
  • Zu Anfang gab auch Varnhagen Rahel nicht das was sie suchte, er war für sie nicht so erotisierend. Doch die Freundschaft und Fürsorge der beiden, war die Liebe die viele Paare erst wenn die Leidenschaft verflogen ist kennenlernen. Doch die beiden hatten einige Schwierigkeiten mit der Treue. Er tat sich schwer sich endgültig für Rahel zu Entscheiden. Und Sie selbst verliebte sich in Don Raphael d‘ Urquij, der für sie die große Liebe blieb. Doch es scheiterte. Alexander von Marwitz folgte und Rahel konfrontierte Ihn und Varnhagen mit der gescheiterten Liebe von Raphael. Auch die Liebe zu Marwitz scheitert. Sie kehrt zu dem immer währenden Geliebten zurück und Unterstütz ihm bei seinem Aufstieg zum Diplomat. Sie ergänzen sich, den er ist leidenschaftlicher Briefe Sammler.

Kapitel 8

  • Der Befreiungskrieg 1813 ließ Rahel und die drei ältesten Geschwister Levin-Robert samt Familie Berlin verlassen. Rahel wird in Prag diese Jahre verbringen.
  • Hier trifft Rahel alte bekannte wieder, doch diese hatten einen neuen Stand und das Verhältnis vor allem zu Humboldt war nun von Judenhass geprägt. Seine Frau folgt im später auch in den Antisemitismus.
  • Gleich nach dem Ende des Waffenstillstands kommen die Kriegsverwundeten zurück. Jeder Hilft wo er kann, auch Rahel will helfen. Es scheint als wäre sie gerade dafür geschaffen. Die Sonst so Gefühlsbetonte und Stimmungsschwankende Frau stellte eine Hilfsaktion auf die Nüchternes Agieren erfordert und sie meistert es mit fantastischem Geschick.
  • Aus Angst um Varnhagen beginnt sie sich mit der Politik zu befassen. Der Antijudaismus auf befindet sich auf dem Vormarsch.

Kapitel 9

  • Am 23 September 1814 ist es für Rahel endlich soweit sie darf zum christlichen Glauben konvertieren. Sie wird auf den Namen Rahel Antonie Friedericke getauft. Karl August Varnhagen von Ense und Rahel heiraten. Im Alter von 43 Jahren bekommt sie das immer gewünschte Leben.
  • Zusammen reisen sie nach Wien auf den Wiener Kongress wo Varnhagen als Diplomat den preußischen Standpunkt in der Presse
  • vertritt. Rahel trifft hier wieder auf eine Gesellschaft die Frauen eher schweigend neben den Männern sahen. Dennoch gefällt es Ihr dort, da sie dort das Ehepaar schlegel trifft die sie von früher kennt
  • Varnhagen und Rahel leben dann einige Zeit in Karlruhe was sie erst als schrecklich empfindet, später wird sie sich nach Karlsruhe sehnen, da Berlin nicht mehr das für sie ist was es einmal war.

Kapitel 10

  • Das Ehepaar zieht nach dem Verlust der Arbeit von August Varnhagen zurück nach Berlin.
  • Sie eröffnen zusammen einen Salon und leben von dem ersparten Geld. Der Salon ist aufwendiger Betrieben als der Erste, bringt damit aber auch nicht die damalige Unbeschwertheit mit sich. Dennoch sitzen auch hier wieder die Größten dieser Zeit.
  • Hier beginnt die Schirmherrschaft von Rahel zu Heinrich Heine. Ihr sicheres literarisches Gespür sagt Ihr wie begabt Heine ist und Heine hängt an Rahel mit fast kindlicher Bewunderung.

Kapitel 11

  • Es sind die letzten Jahre von Rahel, diese Frau hat oft unter Ihren eigenen Gefühlen und Ihrer Stellung als Frau und Jüdin gelitten. Sie blieb Kinderlos, obwohl sie sich so sehr danach sehnte. Doch Elise das Kind einer Freundin kommt die Tante so oft es geht
  • besuchen. Das heilt den Schmerz von Rahel ein wenig den sie so viele Jahre mit sich trägt. Selbst im höheren Alter besuchen sie immer noch Gäste und sie lernt die Bettine von Arnim kennen, die Ihr wohl sehr ähnlich gewesen sein muss. Sie blieb eine Freundin bis zum Tode von Rahel. Bettine von Arnim war wie ein ungestümer Kobold ohne Manieren heißt es, Rahel mochte das sehr.
  • 1833 verschlimmert sich das Leiden von Rahel was sie das ganze Leben schon mit sich trägt. Schwindel, Migräne und Krampanfälle. Was sie schon so oft ans Bett gefesselt hatte, wird auch Ihr tot sein.
  • Sie stirbt am 7.März 1833
  • Zuvor sagt sie zu Varnhagen: „Was so lange Zeit meines Lebens mir die größte Schmach war, der herbste Leid und Unglück war, eine Jüdin geboren zu sein, um keinen Preis möchte‘ ich das jetzt missen“. Am Ende versöhnte sich mit Ihrer Herkunft.
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