Lenz – Der Hofmeister: kurze Zusammenfassung

„Der Hofmeister“ ist eine Tragikomödie in fünf Aufzügen von Jakob Michael Reinhold Lenz, die im ausgehenden 18. Jahrhundert in Preußen spielt.

Läuffer ist ein Theologe und auf der Suche nach einer Anstellung als Hofmeister, schließlich wird er fündig und geht beim Major von Berg in die Anstellung. Läuffer soll den Junker des Majors, Leopold, „in allen Wissenschaften, Artigkeiten und Weltmanieren“ unterrichten, aus Leopold soll später einmal ein Soldat werden. Doch ist er in seiner Tätigkeit nicht sonderlich erfolgreich. Stattdessen wird Läuffer stets ausgenutzt dazu, Arbeiten zu verrichten, für die er nicht bezahlt wird. So soll er etwa dem Gustchen, der Tochter des Majors, das Zeichnen beibringen. Die Tochter liebt Fritz, ihren Cousin, der jedoch in einer anderen Stadt einem Studium nachgeht. Ihre Sehnsucht nach Fritz stillt sie stattdessen alsbald mit Läuffer, sie beginnen eine Affäre, die zur Folge hat, dass Gustchen schwanger wird.

Der Hofmeister - Lenz

Der Hofmeister – Lenz

Die Frau des Majors erkennt schnell, was Sache ist, als die Tochter beginnt, sich krank zu fühlen. Nur der Major ahnt noch nichts. Er arbeitet wie ein Besessener, damit er genug Geld erwirtschaften kann, um die Tochter in ein Hospital zu bringen, er hält sie tatsächlich für erkrankt. Dann jedoch erzählt seine Frau ihm von der Affäre der Tochter mit dem Hofmeister, der sehr wütend wird. Aus Angst vor dem Major ergreift Läuffer ergreift die Flucht und findet eine Stellung als Aushilfslehrer. Zuletzt wurde ihm der Lohn vom Major auf 40 Dukaten gesenkt. Gustchen verschwindet zur gleichen Zeit spurlos, auch sie fürchtet sich vor dem Zorn des Majors.

Später findet Gustchen eine Unterkunft bei einer alten, erblindeten Frau namens Marthe. Dort verbringt sie ihre Schwangerschaft und entbindet schließlich auch ihr Kind. Da sie zunächst glücklich ist und von ihrem Vater geträumt hat, möchte sie den Vater auch über die Geburt informieren, doch bald kommen ihr ernste Zweifel, ob das eine gute Idee sei. Der Major ist unterdessen jedoch auf der Suche nach Läuffer und macht ihn in der Stadtschule bei dessen Arbeit ausfindig. Er fragt ihn nach seiner Tochter, doch der Aushilfslehrer weiß von nichts. Da zückt der Major wutentbrannt eine Pistole und schießt auf den ehemaligen Bediensteten. Gustchen will es daraufhin nicht glücken, den Vater zu benachrichtigen, und sie verzweifelt so sehr, dass sie beschließt, Selbstmord zu begehen. Sie springt in einen Teich, wo sie zu ertrinken hofft, als zufällig ihr Vater des Weges kommt und die Tochter retten kann. Als er sieht, was sein Zorn beinahe angerichtet hätte, verzeiht er seiner Tochter.

Unterdessen gerät Marthe, die blinde alte Frau, in Sorge um Gustchen. Seit geraumer Zeit wartet sie auf die Mutter des Kindes, auf das sie bereits die ganze Zeit aufpasst. Also begibt sie sich mit dem Kind in die Schule, wo Läuffer gerade zugegen ist, dem es nicht schwerfällt, sein eigenes Kind zu erkennen. Doch Läuffer schämt sich nun für das Kind und beschließt, sich zu kastrieren, was der Schulmeister gutheißt. Bei einer Predigt, die der Lehrer hält, hat Läuffer dann nur Augen für ein Mädchen namens Lise, das er bald näher kennenlernt. Schließlich heiraten sie, und Lise macht es auch nichts aus, dass sie aufgrund seiner Kastration keine Kinder bekommen können. Nun kehrt Fritz, der Cousin, zurück, und obwohl die geliebte Cousine inzwischen ein Kind von einem anderen hat, kann Fritz ihr verzeihen. Er beschließt, dieses Kind, das von Läuffer ist, als das seine anzunehmen und es mit Gustchen gemeinsam zu erziehen. Gleichzeitig nimmt er sich vor, diese Erziehung niemals in die Hände eines Hofmeisters zu legen. Fritz versöhnt sich mit seinem Vater, den die Beziehung seines Sohnes zu Gustchen früher gestört hat, und auch Läuffer und Lise sind glücklich vereint.

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