Georg Büchners ursprünglich nur als – später zusammengefügtes – Dramenfragment „Woyzeck“ beschäftigt sich mit dem fiktiven Leben des gleichnamigen Soldaten Franz Woyzeck, der aus sehr einfachen Verhältnissen stammt. Gemeinsam mit seiner Geliebten Marie hat er ein Kind, ein uneheliches Kind, was im vierten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts (da begann Büchner die Arbeit an „Woyzeck“) nicht akzeptabel war. Doch dieser Woyzeck kümmert sich um Freundin und Kind, er versucht, dass durch seine harte Arbeit alle drei über die Runden kommen. Als Laufbursche für den Hauptmann der Kompanie, in der Woyzeck dient, verrichtet er niedere Arbeiten und muss sich von dem Kommandanten in allen Lebenslagen beleidigen und erniedrigen lassen. Eines Tages soll er den Hauptmann rasieren, und auch da beschimpft dieser Woyzeck aufs Übelste. Doch der bewahrt, die Klinge in der Hand, die Fassung.
Georg Büchner – Woyzeck
Das ist für Woyzeck ein schwerer Schlag. Und dazu wird er weiterhin vom Hauptmann und auch vom Doktor drangsaliert, sie machen ihn in aller Öffentlichkeit schlecht, bis er rasend ist vor Zorn und vor Eifersucht. In seinem Kopf geistern Stimmen umher, er ist psychisch völlig hinüber und gibt den Stimmen nach, indem er sich ein Messer kauft, da das Geld für eine Pistole nicht reicht. Bald darauf geht Woyzeck in ein Wirtshaus, wo ihn der nächste Schlag erwartet – er findet Marie und den Trommler beim Tanz vor. Erneut flüstern die Stimmen in seinem Kopf, und nun befehlen sie ihm, dass er Marie umbringen müsse. Als er dann im Rahmen einer Vorlesung vor Studenten des Doktors erniedrigt wird, beschließt er, Marie aufzusuchen, die er bei der Großmutter vorfindet. Er überredet sie, mit ihm auf einen Spaziergang in den Wald zu gehen, wohin sie ihm – sehr widerwillig – folgt.
Plötzlich beginnt Woyzeck, mit dem Messer auf sie einzustechen, bis Marie letztendlich stirbt. Das bleibt nicht unbemerkt, zwei Menschen haben gehört, dass etwas geschehen sein musste, und tauchen am Tatort auf. Woyzeck ist jedoch inzwischen im Wirtshaus angekommen, wo er, blutbefleckt, von der Wirtin als Mörder erkannt wird und flieht, um das Messer in einen Teich zu werfen. Bald darauf wird Maries Leiche gefunden und ein Gerichtsdiener befindet, dass es sich dabei um das Paradebeispiel eines Mordes handelt, regelrecht froh scheint er über einen solchen Fall. Am Ende sitzt Woyzeck mit seinem Kind und dem Dorfnarren zusammen. Der Narr entreißt Woyzeck das Kind und läuft davon.