Friedrich Schillers „Die Verschwörung des Fiesco zu Genua“ ist ein im Jahr 1783 erschienenes Drama, das im italienischen Genua des Jahres 1547 spielt.
Genua ist nun seit 19 Jahren von Frankreich unabhängig. Der Doge Andrea Doria hatte dafür gekämpft. Doch der ist nun alt, sein Neffe, der tyrannische Gianettino Doria, könnte sein Nachfolger werden. Das missfällt vielen Nobili in der Stadt, es entsteht ein Bund von Verschwörern, in dessen Dunstkreis sich auch Fiesco, der Graf von Lavagna, bewegt. Doch Fiesco lässt die Verschwörer im Unklaren, ob er aktiv bei ihnen mitmacht. Er scheint politisch nicht weiter motiviert zu sein und scharwenzelt stattdessen mehr um die anrüchige Schwester von Gianettino herum. Auch dessen Frau Leonore durchschaut den eigenen Gatten nicht. Nur Verrina, der Anführer der Rädelsführer, befürchtet, dass Fiesco ein doppeltes Spiel spielen könnte – er nimmt sich vor, den Grafen Fiesco zu beseitigen, nachdem die Stadt von den Doria befreit ist. Aber auch der jüngere Doria selbst wittert Gefahr und will Fiesco umbringen lassen, doch Fiesco riecht die Lunte und geht in die Offensive, indem er die Nobili nun offen in seine Pläne einweiht – in fast alle zumindest.
Friedrich Schiller – Die Verschwörung des Fiesco zu Genua
Der Doge, Andrea Doria, ergreift die Flucht. Obwohl die Lage noch immer recht verworren ist, ist es nun Fiesco, in dessen Hand sich die Stadt befindet. Seiner Frau Leonore ist es zwar verboten, die Stadt zu betreten, doch zusammen mit ihrer Dienerin Arabella verkleidet sie sich als Mann und geht nach Genua hinein. Auf den Straßen entdeckt sie den Leichnam des getöteten Gianettino Doria, und voller Stolz auf die Taten ihres Mannes bemächtigt sie sich des purpurfarbenen Gewands, das den leblosen Körper von Gianettino umhüllt. Fiesco ist unterdessen in den Straßen der Stadt unterwegs, um sich ein Bild von der Lage zu machen, als er eine Person mit Gianettinos Kleidung durch die Straßen eilen sieht. Aus dem Hinterhalt tötet er die Person, um gleich darauf bestürzt festzustellen, dass es die eigene Braut ist, die er umgebracht hat. Doch schnell erholt er sich und tut das Unglück als Wink der Vorsehung ab.
Die Bewohner der Stadt begrüßen das Ende der Doria und wollen Fiesco zu ihrem Herzog machen. Doch Verrina erinnert sich an den Eid, den er geleistet hat: Fiesco zu ermorden. Er lockt ihn an das Meer und bittet ihn, die Herzogswürde abzulegen, doch Fiesco weigert sich hartnäckig. Zornig schubst Verrina daraufhin Fiesco ins Wasser, und der schwere Umhang zieht Fiesco immer tiefer und tiefer hinab, sodass Fiesco ertrinkt. Daraufhin finden sich einige Verschwörer am Ufer zusammen und überbringen Verrina die Nachricht, dass der Doge Andrea Doria zurück nach Genua gekommen ist. Sie wollen wissen, wo Fiesco geblieben ist, und Verrina entgegnet ihnen, dass er ertrunken sei. Mit den Worten, er gehe zum Dogen, endet das Drama.