Zu Beginn von Shakespeares Tragödie aus dem Jahr 1597 begegnen sich Romeo und Julia auf einem Kostümfest in Verona, veranstaltet von Julias Familie Capulet. Diese ist seit Generationen mit Romeos Sippe, der Familie Montague, verfeindet. Der kurze Moment, in dem sich die beiden sehen, genügt ihnen, und das wohl bekannteste Pärchen hat zueinander gefunden. Überstürzt heiraten die beiden kurz darauf in aller Heimlichkeit, die Trauung wird vom Bruder Lorenzo vollzogen, einem Mönch des Franziskanerordens. Der hofft, dass sich durch die Bindung von Romeo und Julia auch die beiden Familien aussöhnen mögen.
William Shakespeare – Romeo und Julia
An jenem Tag, an dem die Trauung zwischen Julia und dem Grafen Paris vonstattengehen soll, wird Julia von ihrer Amme – vermeintlich – leblos in ihrem Zimmer vor. Die entsetzte Familie beschließt, dass ihre Tochter in der Gruft der Familie Capulet aufgebahrt werden soll, um ihr dort die letzte Ehre erweisen zu können. In Wahrheit jedoch ist abgemacht, dass Julia im Augenblick ihres Erwachens Romeo in der Gruft trifft. Lorenzo informiert Romeo über diese Absichten in einem Brief, der jedoch – schuld daran sind einige unselige Fügungen des Schicksals – den Adressaten niemals erreicht. Stattdessen bekommt Romeo mitgeteilt, dass Julia tot ist. Bevor er zurück nach Verona reist, besorgt sich Romeo noch ein Giftmittel, das tödlich ist und schnell wirkt.
In der alten Heimat angekommen, eilt Romeo in die Gruft der Capulets, wo er die tote Julia wähnt und die auch aufgebahrt dort liegt. Romeo ist überrascht, als er dort auch den Grafen Paris antrifft, und er gerät in Wallung, als Paris ihm erklärt, dass er die Absicht gehabt hatte, Julia zu heiraten. Das versetzt Romeo erst recht in Rage, und im Zorn tötet er Paris im Kampf. Als er zur Besinnung kommt, erkennt er dann die Ausweglosigkeit seine Lage und beschließt, sich das Leben zu nehmen. Dieses Vorhaben setzt er mit Hilfe des Gifts noch in der Gruft in die Tat um. Romeo sinkt tot in sich zusammen.
Wenige Momente später erwacht Julia aus ihrem Koma und findet in der Gruft die beiden Toten. Bestürzt muss sie erkennen, dass der Plan von Lorenzo nicht aufgegangen ist, ein Weiterleben scheint ihr sinnlos, und so nimmt sie sich mit dem Schwert des geliebten Romeo selbst das Leben. Da sich in der Zwischenzeit auch Romeos Mutter aus Verzweiflung über die Verbannung des Sohnes umgebracht hat, schließt die Tragödie damit, dass die verbliebenen Angehörigen der Familien Montague und Capulets über ihren toten Kindern erkennen, wie sinnlos der Hass zwischen ihnen doch war und begraben ihre Feindschaft.