Die zentralen Themen sind die Kritik der Sprache als Ausdrucksmittel und die Suche nach einer neuen Poetik. Der Chandos-Brief gilt darüber hinaus als eines der wichtigsten literarischen Dokumente der kulturellen Krise um die Jahrhundertwende.
Der Erzähler des Briefes ist der fiktive Philipp Lord Chandos, der hier als 26-jähriges Dichtergenie im Jahre 1603 an seinen älteren Mentor schreibt, den Philosophen und Naturwissenschaftler Francis Bacon. Er beschreibt seinen Seelenzustand vor (klar, begeistert, erkenntnisreich, zukunftsorientiert), während (geistige Sperre) und nach (verwirrt, unglücklich, pessimistisch, Ideenreichtum nicht mehr vorhanden) seiner Krise.