Dies ist der Ablauf einer Aubsildung zur Erzieherin bzw. Erzieher vor und nach der Reformierung des Landes Rheinland-Pfalz. Dieser Ablauf kann in anderen Bundesländern leicht anders sein.
Während die frühere Ausbildungszeit vier Jahre betrug, wurde sie nun auf fünf Jahre verlängert. Dies soll eine praxisorientiertere Ausbildung mit 800 Praxisstunden ermöglichen, welche einem sogenannten Modul entsprechen.
Bei diesen Modulen wird der oder dem Auszubildenden die Möglichkeit geboten, sich selbst auszusuchen, zu welcher Zeit sie ihren praktischen Ausbildungsteil absolvieren möchten. Hierbei können sie sich auch für eine berufsbegleitende Ausbildung entscheiden, d.h. sie spalten ihre Woche in praktische Arbeit und Schulbesuche auf und lassen diese somit paralell zueinander verlaufen. Das „alte“ Berufsanerkennungsjahr, welches den Abschluss der Ausbildung nach der schulischen Ausbildungszeit darstellt, wird seit der Reformierung in die schulische Ausbildung integriert. So bietet das den Auszubildenden mehr Abwechslung zwischen praktischer und schulischer Ausbildung, während das frühere zweite und dritte Jahr der Ausbildungszeit sich lediglich auf die rein schulische Ausbildung an der Fachschule für Erzieherinnen konzentrierte.
Das vor der Ausbildung benötigte Vorpraktikum in einer sozialen Einrichtung wurde allerdings abgeschafft und durch die oben erwähnten Module komplett ersetzt. Wenn man dann die Absolvierung zweier Jahre dieses Ausbildungsprogrammes mit Hilfe eines Scheins nachweisen kann, hat man die Berufsausbildung zum Sozialassistenten hinter sich. Danach kann man um Erzieher zu werden seine Ausbildung auf drei weitere Jahre verlängern.
Die Inhalte der Ausbildung sind in der Regel: Pädagogik (d.h. Erziehungswissenschaft), Soziologie (d.h. Gesellschaftswissenschaft), Didaktik und Methodik der sozialpädagogischen Praxis der Religionslehre (d.h. Religionspädagogik), sonderpädagogische Aspekte, Jugendliteratur, rechtliche Fragen wie Jugendrecht und Familienrecht, Musikerziehung, Medienpädagogik, Kunst- und Werkerziehung, medizinische Grundkenntnisse sowie praktische Anleitung, z.B. in Gesprächsführung oder Formen der Betreuung.
Diese Ausbildung eignet sich für mehrere Berufsziele, wie Kindergarten-, Schulhort- und Heimerziehung (usw.). Im laufe der Ausbildung spezialisiert man sich dann auf ein Bestimmtes Praxisfeld bzw. Klientel.