Definition Schlüsselindustrie:
Die Schlüsselindustrie ist ein güterproduzierendes Gewerbe, das weitere Industrieunternehmen und Gewerbe (wie z.B. Zulieferer) mit Aufträgen und Lieferungen versorgt. Dadurch werden diese Zulieferer von diesem Gewerbe abhängig gemacht. Mangelnde Aufträge oder Absätze einer Schlüsselindustrie wirken sich somit auch auf Zulieferer aus. Jeder Staat definiert eine andere Industrie als seine Schlüsselindustrie. Je nachdem wie wichtig eine Industrie für die Wirtschaftsleistung des Landes ist und wie stark sie mit anderen Unternehmen verflochten ist.
Gründe, warum die Autoindustrie eine Schlüsselindustrie in Deutschland ist:
Deutsche Automobilindustrie ist eine Schlüsselindustrie, da
- sie mit ihrer Vielzahl von Herstellern viele Zulieferbetriebe nach Deutschland lockt, die sich in naher Umgebung des zu beliefernden Großbetriebes und größten Auftraggebers ansiedeln und sich ganz auf ihn einstellen, bzw. spezialisieren, was diese unflexibel und in ihrer Existenz von ihm abhängig macht
- sie für einen großen Anteil des Exporteinkommens Deutschlands verantwortlich ist und somit einen großen Einfluss auf die deutsche Wirtschaft ausübt
- sie viele Arbeitsplätze bereitstellt: ca. jeder siebte Beschäftigte ist in der deutschen Automobilbranche tätig (2004 waren es 2,5 Mio. Beschäftigte)
- sie auf Grund dieser Punkte zur wichtigsten Industriebranche der deutschen Wirtschaft zählt und dessen Wohlergehen sichert
Aufgrund der zunehmenden Nachfrage nach Autos mit alternativen Antriebstechnologien wie Elektromotor oder Wasserstoffantrieb steht Deutschland mit seiner wichtigsten Industrie vor richtungsweisenden Jahren.
Weitere deutsche Schlüsselindustrien
Je nach Definition nach Wirtschaftsleistung, Anzahl der Beschäftigten oder Verflechtungsgrad werden in Deutschland weitere Schlüsselindustrien genannt:
- Maschinenbauindustrie
- Chemieindustrie
- Metall- und Elektroindustrie