Schulsystem in Frankreich einfach erklärt (Noten & Klassen)

In Frankreich variiert das Schulsystem im Vergleich zu dem deutschen System. Die französische Schule weist einige Besonderheiten auf.

Noten

Nicht nur die verschiedenen Schularten, sondern auch die Benotung ist unterschiedlich. So wird man in Frankreich mit Noten von 0-20 bewertet, wobei 20 die Bestnote darstellt und man mindestens 10 Punkte haben muss, um bestanden zu haben.

20 Punkte werden allerdings sehr selten vergeben und auch 18 und 19 erhält man kaum, weswegen auch 15 und 16 Punkte schon als „sehr gut“ gelten. Auch das Einschulungsalter ist um einiges früher als in Deutschland, da die französische Familienpolitik es vorsieht, dass die Mutter nach dem Mutterschaftsurlaub direkt wieder ihre berufliche Tätigkeit aufnimmt. Die Frage in den Unternehmen ist also nicht „ob sie wiederkommt“, sondern „wann sie wiederkommt“.

Klassen

Der Verlauf einer Schullaufbahn in Frankreich sieht in der Regel wie folgt aus:

École maternelle Mit 2-3 Jahren können die Kinder in Frankreich die École maternelle (entspricht ungefähr dem deutschen Kindergarten) besuchen. Diese ist freiwillig und im direkten Vergleich schulischer aufgebaut als ein deutscher Kindergarten, also schon eher eine Art Vorschule. Die Kinder lernen schon Grundlagen des Lesens, Schreibens und der Mathematik und es gibt auch ein Bewertungssystem.
École élémentaire/primaire Die nächsten 5 Jahre (von ca. 6-11 Jahren) gehen französische Kinder in die École élémentaire (entspricht der deutschen Grundschule). Diese besteht aus der „classe préparatoire“ (CP), 2 Jahren „classe élémentaire“ (CE1/2) und 2 Jahren „classe moyenne“ (CM1/2).
Collège Anschließend geht man in Frankreich auf das Collège, wo man die 6.-9. Klasse verbringt. Diese werden jedoch rückwärts – wie ein Countdown – gezählt.
Also entspricht die 6. Klasse der 6ème, die 7. Klasse der 5ème, die 8. Klasse der 4ème und die 9. Klasse der 3ème. Als Abschluss macht man auf dem Collège dann das sogenannte „Brévet“.
Lycée Nach dem Collège kann man entweder zum Lycée gehen, wo man 3 Jahre verbringt (seconde, première und terminale) und mit dem Abitur (BAC = baccalauréat) abschließt. Das französische Abitur enthält keine Leistungskurse, sondern der Schüler wählt eine Abiturrichtung; diese kann literarisch, wirtschaftlich oder technologisch gerichtet sein und enthält dementsprechend unterschiedliche Schwerpunkte. Die zweite Möglichkeit besteht in einem Besuch des Lycée professionnel.
Lycée professionnel Das Lycée professionnel ist eher berufsvorbereitend (entspricht ungefähr der deutschen Berufsschule) und man hat nach 2 Jahren den Abschluss Baccalauréat profesionnel und kann das Studium an einer Hochschule beginnen.

Anschließend kann man sich für ein Studium entscheiden. Für mehr Informationen zum Verlauf und Aufbau eines Studiums in Frankreich, sieh dir den Artikel „Das Studium in Frankreich“ an.

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