Das Studium in Frankreich weicht nicht zu sehr vom Studium in Deutschland ab. Beim Studieren in Frankreich gibt es einige wenige Unterschiede, die es zu beachten gilt:
Zulassung
Die Zulassung für ein Studium in Frankreich ist relativ einfach zu erhalten, da es keinen NC (Numerus clausus) gibt. Hat man das französische Abitur oder einen vergleichbaren Abschluss in einem anderen Land, so kann man an jeder Hochschule ein Studium beginnen. Neben den Universitäten gibt es in Frankreich noch die „Grandes Écoles“, welche meistens einen Abschluss eines Lycée professionnel voraussetzen.
System
In Frankreich ist das Studium nach dem sogenannten „Schéma LMD“ (Licence, Master, Doctorat) aufgebaut. Die Licence (L1, L2, L3) entspricht dem deutschen Bachelor und dauert in der Regel 6 Semester, also 3 Jahre. Das Wintersemester (semestre d’hiver) beginnt in Frankreich schon Mitte September und endet im Januar die der Prüfungsphase. Das Sommersemester (semestre d’été) fängt im Februar an und endet meist im April oder Mai. Die Semesterferien zwischen den beiden Semestern sind also ziemlich lang, dafür hat man während des Semesters nicht so häufig frei wie in Deutschland.
In Frankreich kann man sich für die „licence générale“ entscheiden, auf die dann der Master (M1, M2) folgt oder man macht die „licence professionnelle“, welche bestenfalls direkt in eine bestimmte Berufsausübung führt. Der Master ist eine Spezialisierung des vorangegangenen Studiums und dauert 4 Semester, also 2 Jahre. Sowohl im Rahmen der Licence als auch des Masters kann man nationale oder internationale Praktika machen.
Im Anschluss an den Master kann man ein Doctorat machen, welches eine Forschungsarbeit beinhaltet, die unter der Aufsicht eines Dozenten oder Professors stattfindet. Für die Vorbereitung dieser Arbeit hat man 3 Jahre Zeit.
Noten
Auch an den Hochschulen wird man mit Punkten von 0-20 bewertet, wobei 20 die Bestnote darstellt. In Europa hat man sich zur Vereinfachung auf ein allgemeines Bewertungssystem geeinigt. Die Noten werden also in sogenannte „crédits ECTS“ (European Credit Transfer System) umgerechnet, die man für bestandene Kurse und Seminare erhält. Pro Semester muss man – genau wie in Deutschland – eine gewisse Anzahl an ECTS vorweisen.
Kurse
Der Unterricht und die Vorlesungen in Frankreich sind im Vergleich zu deutschen Universitäten sehr verschult; man bekommt Hausaufgaben auf und hat allgemein wenig Gruppenarbeiten, Referate oder ähnliches. Zum einen gibt es die CMs („cours magistraux“), welche vergleichbar mit der Vorlesung sind und zum anderen gibt es die TDs („travaux dirigés“), in denen die Studenten mehr miteinbezogen werden. Sie ähneln den Übungen oder Tutorien in Deutschland.
Aufgrund von Partnerschaften zwischen deutschen und französischen Universitäten ist es oft ziemlich leicht, als deutscher Student ein Auslandssemester in Frankreich machen zu können. Informationen dazu erhält man meist im International Office der eigenen Universität.
Für Informationen zu dem Schulsystem in Frankreich, siehe den Artikel „Das französische Schulsystem“.