Bei einer Filmanalyse muss man neben den Punkten Handlung/Handlungsablauf (plot), Erzählweise (narrative) und dem Thema (theme) noch einige weitere Bestandteile, die den Film ausmachen, beachten. So zum Beispiel die Filmmusik, das Filmgenre und natürlich die Kameraeinstellungen. Diese gilt es natürlich auch zu analysieren, wobei im Grunde genau wie bei einer Textanalyse vorgegangen wird – eben nur die Elemente, die betrachtet werden, sind Andere.
Zunächst jedoch ein kurzer Einblick in die genannten Punkte:
Plot
- Gibt es einen oder mehrere Handlungsstränge?
- Welche ist die Haupthandlung/welche die Nebenhandlung?
- Wer ist der/sind die Hauptcharakter/e?
- Wie ist der Anfang des Films aufgebaut?
- Wie gestaltet sich der Hauptteil?
- Auf welchen Schluss läuft der Film hinaus?
Narrative
- Wie wird erzählt? (aus welcher Sichtweise?)
- Mögliche Erzählweisen: lineare Erzählung, Erzählung mit Rückblicken und ggf. Vorschau, episodische Erzählung
Theme
- Welches Hauptmotiv verfolgt der Film?
- Wie gehen die Charaktere mit einander um?
- Gibt es gewisse Symbole, die zusätzlich gedeutet werden müssen?
- Mögliche Motive/Themen: Liebe, Hass, Freundschaft, Menschlichkeit, der Wert der Ehre…
Des Weiteren sind Ton und Musik ein sehr wichtiger und meist unverzichtbarer Bestandteil eines Films. Diesbezüglich gibt es drei Hauptelemente:
Dialog (dialogue)
- evtl. verschiedene Dialekte/Sprachen der Charaktere
- Einsatz der Stille („Nichtsagen“)
Musik (music)
- Titelmusik = Wiedererkennungswert
- Musik kreiert die Atmosphäre der jeweiligen Szene
- kann typisch oder gegensätzlich oder völlig fremd/unpassend zur Szene sein
- wirkt auf Zuschauer meist unbewusst
Sound effects
- natürliche Töne (Pfeifen des Winds, Rascheln des Laubs, Zwitschern der Vögel, andere Tiergeräusch…)
- künstliche Töne (bspw. zum Spannungsaufbau)
- technisch verändert (verzerrt, entfremdet, Einbau von Hall, Verändern der Lautstärke o.ä.)
Verschiedene Filmgenres sind beispielsweise Horror, Fantasy, Thriller, Science Fiction, Komödie, Western, Abenteuer, Action, Liebesfilm. Natürlich gibt es viele weitere Genres und manchmal werden sie auch gemischt – so entstehen dann Action-Thriller und Liebeskomödien.
Nun aber zu den wichtigsten Kameraeinstellungen:
Camera Angle | Platzierung der Kamera (Aus welchem Winkel wird gefilmt?) |
High Angle | „Vogelperspektive“ (Bird’s-eye view) = Kamera steht über der Handlung und lässt Personen und Objekte kleiner und ggf. unwichtiger erscheinen |
Straight-On Angle | Kamera ist auf Augenhöhe/Schulterhöhe der gefilmten Personen positioniert; wird meist bei Dialogen verwendet |
Low Angle | „Froschperspektive“ (Worm’s-eye view) = Kamera filmt von unten und lässt Personen und Objekte größer erscheinen |
Tilt | Kamera bewegt sich hoch oder runter |
Pan | Kamera bewegt sich von rechts nach links oder von links nach rechts |
Tracking Shot/Travelling Shot | Kamera bewegt sich von einem Punkt zu einem Anderen (bspw. bei Verfolgungen oder Autorennen) |
Close-Up | Kamera filmt ganz nah das Gesicht einer Person |
Cut | abrupter Szenenwechsel |
Fade-In | Einblenden einer Szene |
Fade-Out | Ausblenden einer Szene |
FullShot | die komplette Person samt Umgebung wird gefilmt |
Long Shot | zeigt mehr die Umgebung als die Person (unterstreicht die Bedeutung der Umgebung) |
Zoom | die Kamera zoomt näher auf eine Person oder ein bestimmtes Objekt |
Wichtig ist natürlich, wie bei jeder Analyse, dass du auch die Wirkung der eingesetzten Mittel erkennst und wiedergibst.
Viel Spaß beim Filme analysieren!