Mahatma Gandhi (1869 – 1948) wurde in die soziale und politische Oberklasse, die Vaishyas geboren und seine Kindheit war bereits sehr religiös geprägt. 1882 heiratete Mohandas Karamchand Gandhi, wie er mit vollem Namen heißt, Kasturbai Makanji und zusammen bekamen sie vier Kinder. Gandhi studierte Recht in London und arbeitete ab 1893 als Anwalt in Süd-Indien, wo er seine Persönlichkeit entwickelte.
Er startete seine Arbeit gegen den gewalttätigen Widerstand und stellte folgende 3 Prinzipien (ethical demands) auf.
Prinzipien von Mahatma Gandhi:
- „Satjagraha“ – auf die Wahrheit vertrauen (holding/trusting in the truth)
- „Ahimsa“ – Gewaltlosigkeit (non-violence)
- „Swaraj“ – Selbstbestimmung-/Disziplin (self-control/self-determination)
Mahatma Gandhi gründete den NIC (Natal Indian Congress) als Interessensgemeinschaft für indische Einwanderer in Süd-Afrika. 1903 ging er nach Johannesburg und veröffentlichte die Zeitung ‘Indian Opinion‘. Daraufhin musste er 2 Monate im Gefängnis verbringen; 1922 sogar 6 Jahre aufgrund ihm vorgeworfener Aufwiegelung. Kurz darauf wurde er erneut, diesmal wegen zivilem Ungehorsam, angeklagt. Vom 11.03. bis zum 15.04.1930 liefen Gandhi und seine Anhänger den bekannten Salzmarsch (salt march), um gegen das britische Salzmonopol zu demonstrieren. Genau wie nach dem Salzmarsch, wurde Gandhi auch nachdem er 1942 die Unabhängigkeit Indiens forderte abermals ins Gefängnis gebracht. Nachdem 1948 in Neu-Delhi ein Bombenanschlag auf Mahatma Gandhi fehlschlug, wurde er kurz darauf von einem fanatischen Hindu in Neu-Delhi erschossen. Der Grund für dieses Attentat war in erster Linie die Unstimmigkeit über den vorläufigen Frieden zwischen Pakistanis und Hindus und natürlich die fanatische Einstellung des Attentäters.
You must be the change you want to see in the world.
Das wohl bekannteste Zitat Mahatma Gandhis, der in seinem Leben immer wieder Gefängnisaufenthalte in Kauf nahm und dem der Kampf um Gerechtigkeit wichtiger war als sein eigenes Leben. Für viele ist er ein Synonym für den gewaltlosen Widerstand und die Menschen assoziieren mit ihm Hoffnung, Vertrauen und Glauben.
“Indian identity is forged in diversity”
Mit diesem Titel trifft Shashi Tharoor den Nagel auf den Kopf. Die indische Kultur hat keinesfalls einen Archetyp, nach dem sich die Tradition, die Politik, die Sprache oder Ähnliches richtet. Seit Jahren kennt man daher den Spruch ‘unity in diversity‘, welcher meiner Meinung nach genau das ausdrückt, was die Kultur in Indien ausmacht. Es gibt keine gemeinsame Religion, keine einheitliche Sprache (es gibt über 100 verschiedene Sprachen innerhalb Indiens) und noch nicht mal eine gemeinsame Gesellschaft, da diese in sogenannte Kasten eingeteilt ist. Mit der Geburt wird man entweder in eine Familie geboren, die einer der höheren Kasten (Brahmanen, Kshatriyas oder Vaishyas) angehört oder eben in die niedrigste Kaste (Shudras). Gehört man gar keiner Kaste an, wird man als Harijan („Kinder Gottes“) bezeichnet und steht ganz unten in der gesellschaftlichen Pyramide.